Bundesliga

TSG bestätigt Wechsel von Eduardo

Hoffenheim: Stillschweigen über Ablösemodalitäten

TSG bestätigt Wechsel von Eduardo

Abschiedsbesuch: Carlos Eduardo verfolgte den Hoffenheimer 4:1-Erfolg über Werder Bremen.

Abschiedsbesuch: Carlos Eduardo verfolgte den Hoffenheimer 4:1-Erfolg über Werder Bremen. imago

Seit gut drei Wochen schon buhlte Rubin Kasan um Carlos Eduardo - jetzt hat es geklappt. Die ersten Angebote lehnte Hoffenheim noch ab, doch bei der jüngsten Offerte mochte man nicht mehr "Njet" sagen. 20 Millionen Euro will der russische Meister der Jahre 2008 und 2009 und somit aktuelle Champions-League-Teilnehmer nun zahlen. In Hoffenheim dürften davon rund 17 Millionen ankommen, weil Carlos Eduardos Ex-Klub Gremio Porto Alegre noch ein Abschlag zusteht.

Aus dem einst teuersten Spieler der zweiten deutschen Liga, der 2007 für 7,5 Millionen Euro kam, ist nun Hoffenheims prominentester Abgang geworden. Am Dienstag vermeldete Rubin auf der klubeigenen Website, dass Carlos Eduardo einen Vierjahresvertrag unterschrieben habe. Die Bestätigung der Kraichgauer erfolgte dann am Mittwoch, ohne Vertragsinhalte preiszugeben. "Wir freuen uns, eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung gefunden zu haben. Rubin Kasan kann sich auf einen hervorragenden Fußballer freuen, der in den vergangenen Jahren seinen Beitrag zum sportlichen Aufschwung von 1899 Hoffenheim geleistet hat", so Manager Ernst Tanner.

Spielersteckbrief Carlos Eduardo
Carlos Eduardo

Marques Carlos Eduardo

Spielersteckbrief Rudy
Rudy

Rudy Sebastian

Spielersteckbrief Gündogan
Gündogan

Gündogan Ilkay

Spielersteckbrief Ramos
Ramos

Ramos Adrian

TSG Hoffenheim - Vereinsdaten
TSG Hoffenheim

Gründungsdatum

01.07.1899

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Rubin Kasan - Vereinsdaten
Rubin Kasan

Gründungsdatum

01.01.1958

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Wer nun allerdings vor Trauer weinende Menschen im Kraichgau vermutet, der liegt einigermaßen falsch. An den herausragenden Fähigkeiten von Carlos Eduardo zweifelt in Hoffenheim niemand. In 80 Ligaspielen kam er auf 18 Tore und 19 Assists, vier Länderspiele hat er inzwischen für die Selecao absolviert. Doch zu selten zeigte er sein großes Können, so manches Mal wirkte er lustlos und tauchte lieber unter, statt Führungsarbeit zu leisten. Von rasant schwindender Identifikation mit Verein und Mannschaft war zuletzt zu hören, und dass Rangnick seinem Spielmacher jüngst aus disziplinarischen Gründen gar eine Geldstrafe aufgebrummt habe. Bestätigen mag dies der Trainer jedoch nicht: "Wenn das so sein sollte, bleibt es intern."

Rudy ist als "Sechser" eingeplant

In Hoffenheim kümmert man sich nun viel lieber darum, wie das eingenommene Geld investiert werden soll. Rund vier Millionen Euro werden zunächst für den Stuttgarter Sebastian Rudy (20) fällig, der am Montag bis 2014 unterzeichnete. Dem U-21-Nationalspieler traut Rangnick zu, "jede unserer drei Sechserpositionen" auszufüllen.

Doch auch der fulminante Start in die Saison änderte nichts an der Meinung des Trainers, dass der schmale Kader noch weitere Verstärkungen braucht. Gegen Bremen saßen mit Dominik Kaiser (21) und Denis Thomalla (18) zwei Nachwuchsleute auf der Bank, von denen Stürmer Thomalla seine Bundesliga-Premiere feiern durfte. Peniel Mlapa (19), für 1,3 Millionen Euro von 1860 München geholt, traf immerhin gleich bei seinem Einstand. Aber noch ist unklar, wann Chinedu Obasi (24) nach seiner Stressfraktur im Schienbein wieder fit ist. Vorige Woche musste er einen Belastungstest abbrechen.

Gündogan und Ramos weiter im Fokus

Bis zum Ende der Transferperiode am nächsten Dienstag möchte Rangnick deshalb neben dem eher defensiven Rudy noch einen offensiv orientierten Mittelfeldspieler sowie einen neuen Stürmer holen. Der Nürnberger Ilkay Gündogan (19) sowie Hertha-Angreifer Adrian Ramos (24) stehen weiterhin im Fokus, obwohl Manager Ernst Tanner skeptisch wirkt, was eine Realisierung angeht. Denn man sei keineswegs bereit, "jetzt einen Carlos-Eduardo-Aufschlag zu zahlen".