Bundesliga

Der nächste Wunsch heißt Westermann

Hamburg: Woche der Wahrheit für Hoffmann

Der nächste Wunsch heißt Westermann

Die WM verpasst, beim HSV auf der Liste: Heiko Westermann.

Die WM verpasst, beim HSV auf der Liste: Heiko Westermann. imago

Dienstag findet die außerordentliche Mitgliederversammlung statt, der Klubboss wird sich kritischen Fragen stellen müssen. Die Mitglieder fühlten sich vor der Abwicklung des Deals mit Milliardär und Investor Klaus-Michael Kühne nicht ausreichend informiert - und erhielten nun Munition, weil in der vergangenen Woche bisher nicht bekannte Vertragsdetails nach außen gedrungen waren.

Das Hamburger Abendblatt hatte Auszüge aus den Verträgen veröffentlicht, unter anderem ging daraus hervor, dass 2,5 Millionen aus dem Deal für das abgelaufene Geschäftsjahr bilanziert wurden. Hoffmann und Aufsichtsratsvorsitzender Horst Becker beteuern, dass auch ohne diese Summe ein knapp positives Jahresergebnis erzielt worden wäre, für Klub- und Aufsichtsratsboss aber ist beinahe viel entscheidender, dass der Vertrag in die Öffentlichkeit lanciert wurde. "Wer immer dies getan hat", wettert Hoffmann, "begeht vereinsschädigendes Verhalten." Klar ist: Die Veröffentlichungen sind Angriffe aus den eigenen Reihen gegen ihn. "Derzeit ist das offenbar so", konstatiert Hoffmann, "wir können es schwer ändern."

Schwer nachvollziehen kann er den Gegenwind für sein Projekt. "Die Aufregung ist mir rätselhaft. Wir werden sehr selbstbewusst in die Diskussion mit unseren Mitgliedern gehen, weil wir eine exzellente Vereinbarung für den HSV getroffen haben." Wann die 15 Kühne-Millionen in neue Spieler investiert werden, scheint noch offen. Einen Neuling vorstellen, um einen ruhigeren Dienstagabend zu haben, will Hoffmann nicht. "Wir werden mit Sicherheit keinen Spieler präsentieren, weil jetzt die Versammlung ist."

Herauskristallisiert hat sich indes ein weiterer Wunschkandidat für die Innenverteidigung: Das Interesse an Schalkes Heiko Westermann (26) ist verbürgt, die Machbarkeit eines Transfers indes ähnlich schwierig wie zuvor bei Stefan Reinartz (21, verlängerte in Leverkusen) und Stuttgarts Serdar Tasci (23), der eine festgeschriebene Ablöse von 15 Millionen Euro hat. Westermann wäre nur unwesentlich billiger, zumal sich Schalke bereits von zwei Innenverteidigern getrennt hat. Für die Position des Rechtsverteidigers bleibt Nürnbergs Dennis Diekmeier (20) ein Kandidat, aktuell aber ist wenig Bewegung in dieser Personalie. Schneller könnte es bei Gojko Kacar (23) gehen: In dieser Woche wird ein Vorstoß bei Hertha erwartet.

Sebastian Wolff