Bundesliga

Schluss mit lustig: Van Gaal gibt Vollgas

München: Was machen Ottl und Sosa?

Schluss mit lustig: Van Gaal gibt Vollgas

FCB-Coach Louis van Gaal

Voll in seinem Element: Louis van Gaal gibt schon wieder Gas. imago

Van Gaal will ihr von Anfang an klarmachen, dass die Zeiten, in denen er siegestrunken auf dem Rathausbalkon herumtanzte, vorbei sind. Ab sofort ist Louis nicht mehr lustig, sondern ernst und hochkonzentriert. Das Trainingsspiel unterbricht er mehrfach, um den Spielern gewohnt deutlich zu sagen, was sie besser machen müssen. Schon jetzt gibt er alles.

Und obwohl 13 Münchner Profis bei der WM sind, sieht die erste A-Elf für 2010/11 gar nicht mal so übel aus: Kraft im Tor, Amateur Erb, van Buyten, Ottl und Contento in der Abwehr, Tymoshchuk und Pranjic davor, Altintop, Ekici und Sosa im offensiven Mittelfeld, Olic vorne. Van Gaal, lange weiße Trainingsjacke, kurze schwarze Hose, sieht wie immer alles und wirkt nie zufrieden. "Wir waren schon sehr gut", sagt er über die vergangene Saison, "aber wir wollen noch besser werden."

Einer war am Mittwoch nicht mehr dabei: Christian Lell (25). Der Rechtsverteidiger, der bei van Gaal nicht zum Zug kam und sich in den vergangenen Monaten eine Auszeit vom Fußball genommen hat, wechselt zu Hertha BSC nach Berlin. Er dürfte nicht der letzte Abgang bleiben. Auch bei Andreas Ottl (25) und José Sosa (25) könnte sich noch etwas tun. Beide trainieren zwar wieder in München und dürfen bleiben, wenn sie wollen - beide dürfen aber auch gehen. Ottl wäre hinter van Bommel, Schweinsteiger, Altintop, Pranjic und Tymoshchuk (dessen Zukunft auch noch offen ist) der sechste Kandidat fürs defensive Mittelfeld. Er wird weiter von Nürnberg umworben. Sosa war zuletzt stark in Argentinien. Gegen Robben und Ribery kommt der Dribbler aber auch nicht an.

Bezüglich eventueller Neuzugänge ranken sich Spekulationen um den portugiesischen Nationalspieler Fabio Coentrao sowie den französischen U21-Nationalspieler Sebastien Corchia - beides Linksverteidiger. Doch Konkretes gibt es darüber derzeit nicht zu berichten, es ist auch denkbar, dass der deutsche Rekordmeister in dieser Richtung gar nichts unternimmt. "Unsere Mannschaft steht. Ich hätte überhaupt keine Probleme damit, mit diesem Kader in die Saison zu gehen", so Sportdirektor Christian Nerlinger.

Bernd Salamon