Bundesliga

Zuschlag im Fall Schieber

Nürnberg: Bader einigt sich mit dem VfB

Zuschlag im Fall Schieber

Julian Schieber

Blickrichtung Nürnberg: Julian Schieber kommt als Leihgabe zu den Franken. imago

Der bullige, durchsetzungsstarke und dennoch quirlige Offensiv-Allrounder wird für den Club auf Torejagd gehen - auf Leihbasis und die nächste Saison beschränkt. Der VfB ist derart von den Qualitäten des 21-Jährigen überzeugt, dass er zumindest mittelfristig fix mit ihm plant - ergo hat der FCN auch keine Kaufoption.

Ein Nachteil, der wiederum Wasser auf die Mühlen derjenigen im Frankenland ist, die das vom FCN jüngst praktizierte Setzen auf Leihspieler als wenig zukunftsträchtig kritisieren. Zur Erinnerung: Zuletzt gab es mit Breno, Ottl, Tavares, Choupo-Mouting, Risse und Nordtveit gleich sechs "Gastspieler". Und von denen, sieht man vom wohl vergeblichen Bemühen um Andreas Ottl ab, spielt keiner mehr eine Rolle. Ein Argument, das Martin Bader mit Verweis auf den geschafften Ligaerhalt gelassen kontert: "Jeder von ihnen hat uns geholfen, unser Ziel zu erreichen. Bevor ich auf Qualität verzichte, leihe ich sie doch lieber aus." Worin sich der Fall Schieber nun aber unterscheidet: Während der FC Bayern zum Beispiel seinem Nachbarn half, indem er Breno und Ottl - beide wichtige Verstärkungen - zum Nulltarif auslieh, langt der VfB mit rund 500 000 Euro Leihgebühr richtig zu.

Viel Geld für die klammen Franken. Geld, so könnte man einwenden, das verloren ist - noch dazu wird der Spieler eines Mitbewerbers weiter ausgebildet. Man kann es freilich auch wie die Macher des FCN sehen. Wenn Schieber, der in der vergangenen Runde für den VfB in 19 Bundesliga-Einsätzen dreimal traf und zwei Tore vorbereitete, einschlägt und den Club mit zum Klassenerhalt schießt, ist das Geld bestens angelegt.

Chris Biechele