Bundesliga

Corny Littmann tritt zurück

St. Pauli: Überraschende Entscheidung

Corny Littmann tritt zurück

Corny Littmann

Der Präsident sagt tschüs: Corny Littmann trat bei St. Pauli zurück. imago

Gerade mal zehn Tage ist es her, dass der FC St. Pauli in die erste Liga aufgestiegen ist. Nun sieht Littmann seine Aufgabe als erfüllt an. "Endgültig klar war diese Entscheidung für mich mit dem Schlusspfiff in Fürth. Da war es definitiv: Wir haben den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Und das war der Moment, an dem nicht nur ich gedacht habe: mehr geht nicht!", erklärte er via Vereinswebsite. "Zu diesem Schritt hat mir keiner geraten, geschweige denn hat mich einer dazu gedrängt. Ich habe diese Entscheidung ganz alleine getroffen", so der Hamburger Theaterchef weiter. Er will dem FC St. Pauli aber als Geschäftsführer der Service GmbH erhalten bleiben. Littmann hatte das Präsidenten-Amt im Dezember 2002 übernommen und war bis November 2011 gewählt.

Beim vierjährigen Schippern über die Elbe war unser Kutter des Öfteren kurz vor dem Absaufen.

St. Paulis Ex-Präsident Corny Littmann

Bei seinem Amtsantritt hatte Littmann einen Scherbenhaufen übernommen. Der Klub vom Millerntor war hochverschuldet und drohte von der Bildfläche des Profifußballs zu verschwinden. Unter anderem mit der aufsehenerregenden "Retter"-Aktion spülte er frisches Geld in die Kassen. "Vor ziemlich genau siebeneinhalb Jahren, habe ich das Ruder eines reichlich ramponierten Schiffs übernommen. Die großen Lecks konnten wir, das Präsidium, nur mit der bundesweiten Unterstützung unserer Fans und Mitglieder stopfen und beim vierjährigen Schippern über die Elbe war unser Kutter des Öfteren kurz vor dem Absaufen", versinnbildlichte Littmann die damalige Situation.

Littmann betonte zudem, des öfteren ans Aufhören gedacht zu haben, jedoch nur ein intaktes St. Pauli übergeben wollte. Besonders bedankte er sich bei Trainer Holger Stanislawski und Sportchef Helmut Schulte. "Mit beiden ist ein freundschaftliches Verhältnis entstanden." Als Kandidaten für seine Nachfolge gelten die Vize-Präsidenten Marcus Schulz und Bernd-Georg Spies. Aufsichtsrats-Boss Michael Burmester: "Wir sind überrascht von dieser Entscheidung und werden nun zeitnah eine Entscheidung für die kommissarische Nachfolge treffen."