Bundesliga

Niederlage für Magath

Schalke: Kuranyi erhält Applaus

Niederlage für Magath

Applaus zum Abschied: Kevin Kuranyi verlässt Schalke Richtung Moskau.

Applaus zum Abschied: Kevin Kuranyi verlässt Schalke Richtung Moskau. imago

"Danke für fünf wirklich gute Jahre", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies. Kuranyi hatte mit 18 Saisontoren großen Anteil am zweiten Platz der Königsblauen und dem Einzug in die Champions League.

"Ich bin froh, dass Sie ihn mit Beifall verabschiedet haben, weil er hier lange erfolgreich auf Torejagd gegangen ist", sagte Magath. Angesichts der finanziellen Lage habe man aber keine Möglichkeit gehabt, mit dem Angebot aus Moskau zu konkurrieren.

Zum Thema

Nur als der Trainer die Verpflichtung des Ex-Dortmunders Christoph Metzelder erwähnte, gab es Pfiffe in der Veltins-Arena. "Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, einen so erfahrenen Spieler zu holen und bin sicher, dass er uns als Leistungsträger helfen wird. Geben Sie ihm eine Chance", bat Magath.

Trotz der "herausragenden Saison" seien weitere strukturelle Veränderungen und Investitionen "im Rahmen unserer Möglichkeiten" nötig, "damit der FC Schalke nicht nur einer der besten Klubs in Deutschland, sondern in Europa wird".

Verabschiedet wurde Präsident Josef Schnusenberg, der seit 1994 dem Vorstand angehört und seit 1997 Vorsitzender ist. Der 69-Jährige scheidet zum 30. Juni aus seinem Amt aus. Der Vorstand besteht vom 1. Juli an nur noch aus Magath sowie Geschäftsführer Peter Peters. Wie Tönnies bekanntgab, wurde dessen Vertrag am Montag verlängert.

Peters hatte den Mitgliedern zuvor die bekannten Eckdaten der miserablen Bilanz 2009 präsentiert mit insgesamt 16,8 Millionen Euro Verlust. Der Umsatz brach auf 119 (Vorjahr: 139,2) Millionen Euro ein - das entspricht einem Minus von 14,5 Prozent. Die Verbindlichkeiten im Verein sanken geringfügig auf 135,2 Millionen Euro.

Satzungsänderung abgelehnt

Trainer Felix Magath hat derweil die erste Niederlage seiner Amtszeit einstecken müssen. Eine von Magath gewünschte Satzungsänderung, die dem künftig nur noch aus ihm und Geschäftsführer Peter Peters bestehenden Vorstand eine größere Machtfülle einräumen sollte, erhielt in der Veltins-Arena nicht die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit.

441 Mitglieder votierten - bei 422 Ja-Stimmen und 69 Enthaltungen - gegen den Antrag. Der neue Passus sollte es erlauben, künftig im Rahmen eines festgelegten Budgets auch Geschäfte mit einem Volumen von mehr als 300 000 Euro ohne Zustimmung des Aufsichtsrats eigenständig abzuschließen.