Bundesliga

Schindelmeiser: "Zeit für Veränderung"

Hoffenheim: Wird Rangnick der starke Mann?

Schindelmeiser: "Zeit für Veränderung"

Ralf Rangnick, Dietmar Hopp, Jan Schindelmeiser (v.l.): 1899 Hoffenheim

Abschiedsvorlesung: Ralf Rangnick, Dietmar Hopp und der scheidende Jan Schindelmeiser (v.l.). picture-alliance

Schindelmeiser, der am Samstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen war, erklärte inzwischen: "Den Entschluss, den Klub zu verlassen, habe ich Herrn Hopp bereits vor einigen Wochen mitgeteilt. Er ist mir nicht leicht gefallen, weil ich mich hier sehr wohl gefühlt habe, aber ich denke, es ist jetzt nach vier sehr erfolgreichen Jahren der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung."

Der 46-Jährige war im Juli 2006 gemeinsam mit Trainer Ralf Rangnick in Hoffenheim eingestiegen. Zwei Jahre später führten beide den nordbadischen Dorfverein in die Bundesliga. Im Aufstiegsjahr sorgte die TSG zunächst mächtig für Furore und wurde Herbstmeister.

"Er scheidet aus eigenem Wunsch aus", erklärte Hopp. "Die atmosphärischen Störungen sind offenbar in den Kleidern hängengeblieben." Schindelmeiser war im Januar 2009 zum Geschäftsführer Sport und damit zum Vorgesetzten Rangnicks befördert worden. Als die Mannschaft in der Rückrunde in der Tabellen an Boden verlor - 2010 gelangen nur vier Siege, am Ende stand Platz elf -, kam es offensichtlich in der Sportlichen Leitung zu Spannungen. Wenngleich Trainer Rangnick betonte, "keine Probleme mit Jan" zu haben.

Rangnick: "Ich brauche noch ein paar Tage"

Unklar ist nach wie vor die Zukunft von Rangnick selbst. "Die Frage, ob es für mich weitergeht, hat nichts damit zu tun, ob Jan bleibt oder nicht", hatte Rangnick geäußert. Am Sonntag unterstrich er dies und erbat sich Bedenkzeit: "Ich brauche noch ein paar Tage, um zu überlegen, was für Hoffenheim und mich das Beste ist", sagte der 51-Jährige bei einer Pressekonferenz in Zuzenhausen. Rangnick räumte Dissonanzen mit Schindelmeiser ein - "aber nicht im zwischenmenschlichen Bereich".

Dietmar Hopp, der einen "massiven Umbruch" in Hoffenheim erwartet, gilt als großer Förderer des Trainers. Nach dem Aussteigen Schindelmeisers ist es durchaus vorstellbar, dass Ralf Rangnick im Stile eines Felix Magath (Schalke 04) in Hoffenheim der neue starke Mann wird. Dies war ihm bei der Vertragsunterschrift 2006 schließlich auch zugesichert worden. Allerdings ist auch denkbar, dass Hopp die Zügel wieder verstärkt selbst in die Hand nimmt und einen Beirat in die Satzung aufnimmt, der bei wichtigen Entscheidungen mitspricht. Hohe Ausgaben scheinen Hopp vorsichtiger werden zu lassen.

Der scheidende Jan Schindelmeiser hat bei den Nordbadenern noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014.