Will weg aus Köln: Maniche. picture alliance
Alles spricht für eine Trennung. In Köln wurde der 32-Jährige, dessen Vertrag noch bis 2011 läuft, trotz hoher Spielintelligenz nie zur Führungsfigur. Nach 25 Ligaeinsätzen stehen für ihn nur zwei Treffer und zwei Torvorlagen zu Buche. Seine kicker-Durchschnittsnote liegt bei 4,16.
Laut Maniche sind aber weder der Eindruck, dass sein Spiel nicht zu dem des FC und in die Bundesliga passt, noch die Boulevardmedien, die ihn wiederholt (zuletzt Stinkefinger-Affäre) nach Disziplinlosigkeiten aufs Korn nahmen, der Grund für seine Abschiedsgedanken. Die sind privater Natur: "Meine Familie fühlt sich in Köln nicht wohl. Meinen Kindern gefällt es hier nicht in der Schule. Ich muss auch an meine Familie denken." Wohin sein Weg führt? Aus Portugal heißt es, dass arabische Klubs Maniche im Fokus haben, zudem Sporting Lissabon, das "vor zwei Jahren interessiert war", so Maniche.
Aktuell bestünde aber kein Kontakt, präzisiert Maniche, der seine Karriere in Portugal beenden möchte. "Auch meine Familie will zurück, aber es ist nichts entschieden. Es gibt einige Interessenten", erklärt Maniche, der nach dem Saisonfi nale seiner Absicht endgültigen Charakter verleihen will. "Ich muss mit Manager Meier sprechen. Dann müssen wir entscheiden."
FC kalkuliert Novakovic-Abgang ein
Großverdiener Maniche würde die Gehaltsliste entscheidend entlasten. Ebenfalls Spielraum schaffen würde ein Abgang von Milivoje Novakovic (30). Einen solchen kalkuliert der FC offensichtlich für die Zeit nach der WM ein. So sondiert der Klub nach kicker-Informationen den Markt nach einem torgefährlichen Mittelstürmer. Obwohl neben Novakovic noch Lukas Podolski (24), Alexandru Ionita (20), Sebastian Freis (25) und Manasseh Ishiaku (27) für die kommende Saison als zentrale Angreifer unter Vertrag stehen. Ionita wurde erst für etwa zwei Millionen Euro Ablöse bei Rapid Bukarest losgeeist; Freis hegt keine Wechselabsichten, Dauerreservist Ishiaku, der seinen bis 2012 laufenden, gut dotierten Vertrag nicht verschenken wird, ebenso wenig.
Zvonimir Soldo sagt nur: "Man muss immer vorbereitet sein." Ein Problem wäre mit dem Verkauf von Novakovic, der seinen Trainer auch menschlich enttäuschte, obendrein behoben: Das ohnehin nicht harmonierende Duo Podolski/Novakovic, das Soldo wegen seiner, auch in der Elf thematisierten, Defensivschwäche, fast nie gemeinsam zentral stürmen ließ bzw. stürmen lassen konnte, wäre so passé.
Stephan von Nocks