Bundesliga

Der Mai-Feiertag im Fokus

DFL/DFB: Zehn-Punkte-Plan gegen Gewalt

Der Mai-Feiertag im Fokus

Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus, DFL-Präsident Reinhard Rauball und Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (v.l.).

Gemeinsam gegen Gewalt: Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus, DFL-Präsident Reinhard Rauball und Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (v.l.). picture alliance

Dies erklärten die Verantwortlichen der DFL und des DFB gegenüber Politikern am Freitag bei einem Runden Tisch zum Thema Fußball und Gewalt. Bundesinnenminister Thomas de Maizière meinte, dies sei ein klares Zeichen, dass nach den jüngsten Fan-Ausschreitungen in der Bundesliga "auch im Fußball neue Anstrengungen unternommen werden". DFL-Präsident Reinhard Rauball präsentierte den Zehn-Punkte-Plan: Die Intensivierung präventiver Maßnahmen und die Verbesserung der Kommunikation über wissenschaftliche Begleitung, ein Ehrenkodex für Fans bis hin zu Bewährungsmöglichkeiten für bestrafte Anhänger finden sich darin wieder. Von personengebundenen Eintrittskarten oder der Abschaffung von Stehplätzen nahm man hingegen Abstand.

Der 1. Mai wird fußballfrei

Am bevorstehenden 1. Mai solle aus den Fußball-Stadien bei weniger Polizeipräsenz "ein Signal gegen Gewaltbereitschaft" ausgehen, forderte de Maizière. Für die kommenden Jahre soll der fußballfreie 1. Mai in Deutschland trotz der gültigen Fernsehverträge durchgesetzt und damit die Polizei entlastet werden, versprachen Rauball und DFB-Präsident Theo Zwanziger. Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Länder-Innenminister (IMK), sprach diesbezüglich von einem "Quantensprung" in der Zusammenarbeit des Fußballs mit der Polizei.

Polizei-Einsätze kosten 100 Millionen Euro

Die Zahlen sprechen für sich, dass etwas getan werden muss. In der vergangenen Saison hatte es bei den 612 Spielen der 1. und 2. Bundesliga 830 verletzte Personen, davon 229 Polizisten, gegeben. Rund eine Million Einsatzstunden habe die Polizei geleistet, erklärte der Innenminister. Es gebe 12.000 Problemfans in Deutschland, 3500 Stadionverbote seien ausgesprochen worden. Insgesamt hätten die Polizei-Einsätze bei Fußball-Spielen 100 Millionen Euro gekostet, meinte Ahlhaus.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPOLG) hatte zuletzt mit der Forderung auf sich aufmerksam gemacht, dass sich die Bundesliga an diesen Kosten beteiligen soll. "Zur Freude habe ich festgestellt, dass niemand da war in der Runde, der so eine Forderung gestellt hat", sagte Rauball. De Maizière verwies darauf, dass eine solche Kostenbeteiligung der Vereine nach geltendem Recht nicht möglich sei. "Und eine Gesetzesänderung hat heute niemand ins Spiel gebracht."