Bundesliga

Kempter steht vor Comeback

Zwanziger nimmt noch einmal Stellung

Kempter steht vor Comeback

Dr. Theo Zwanziger

Erklärt sein Vorgehen im Schiedsrichterskandal: Dr. Theo Zwanziger. picture alliance

Kempter hatte sein letztes Bundesligaspiel vor dem Bekanntwerden der Affäre beim 1:0 von Schalke 04 gegen den 1. FC Nürnberg am 17. Januar geleitet.

Vor dem außerordentlichen DFB-Bundestag am heutigen Freitag, der eine Neuordnung des Schiedsrichterwesens beschließen soll, hat Zwanziger in einem Interview mit der FAZ zudem noch einmal sein Vorgehen im Schiedsrichterskandal verteidigt. Gleichzeitig übte Zwanziger aber auch Selbstkritik. "Vielleicht habe ich mich ein- oder zweimal zu oft geäußert", so der DFB-Präsident.

Allerdings bekräftigte Zwanziger, dass auch er das Recht habe, auf "falsche Behauptungen, die sich in der Öffentlichkeit verselbständigen" zu reagieren. So habe er niemals die Missbrauchsfälle von Kindern in konfessionellen Schulen und anderen Einrichtungen mit dem Fall Amerell verglichen. In dem Interview widersprach Zwanziger auch der Darstellung, er habe Amerell öffentlich verurteilt, ohne diesen angehört zu haben. "Wir haben Herrn Kempter und Herrn Amerell ausführlich angehört, um den Fall im Rahmen unserer Zuständigkeit so weit wie möglich aufzuklären. Deshalb hat es mich auch so getroffen, dass immer wieder zu lesen war, wir hätten Manfred Amerell nicht angehört", so Zwanziger.

Zwanziger: Amerell hat sich angreifbar gemacht

Er frage sich immer noch, was er "anders hätte machen können". Trotz Ankündigung von Amerell sei auch "noch keine neue Wahrheit auf den Tisch" gekommen. Für den DFB war es nur wichtig, ob sich das ehemalige Mitglied im Schiedsrichterausschuss "in seinem Amt angreifbar gemacht hat. Und das hat er, daran zweifelt wohl kaum jemand". Ob es in der Sache Amerell/Kempter die klassische Täter-Opfer-Rollenverteilung gebe, könne er nur schwer einschätzen. Es sei aber entscheidend gewesen, dass Amerell, der Kempter als Schiedsrichter beurteilen musste, "seine Befangenheit in diesem Fall hätte anzeigen müssen".

Zwanziger kündigte an, im Herbst wieder für die DFB-Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Voraussetzung sei, "dass die Inhalte meines Amtsverstädnisses auch in Zukunft gewollt sind".