Bundesliga

Wie auf Schienen in Richtung 2. Liga

Bochum: Spielerische Armut, stark verunsichert

Wie auf Schienen in Richtung 2. Liga

Bochum: Trainer Heiko Herrlich

Seine Mannschaft präsentiert sich derzeit abstiegsreif: VfL-Trainer Heiko Herrlich. imago

Auch wenn der VfL mit dem 1:1 den Rivalen aus Freiburg auf Distanz hielt und weiter drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz aufweist, ist der Trend nach zuvor vier Niederlagen und niederschmetternden Auftritten gegen Frankfurt (1:2) und Freiburg eindeutig: Es geht wie auf Schienen Richtung Abstieg.

Nichts ist mehr zu sehen von der Kompaktheit und Konterstärke, die den VfL zum Rückrundenbeginn beflügelte. Die Mannschaft wirkt verunsichert und präsentiert sich keineswegs als Einheit. Immerhin scheut sich Trainer-Neuling Heiko Herrlich nicht vor einschneidenden Umbauten, wie in Freiburg, als er den eigentlich als unantastbar geltenden Kapitän Marcel Maltritz auf die Reservebank beförderte und den über vier Monate pausierenden Philipp Bönig ins Rennen schickte, zudem auf der für ihn neuen Position im defensiven Mittelfeld.

Dennoch: Die fußballerischen Mängel treten immer deutlicher zutage, und darum verlief auch das Schürfen nach positiven Aspekten auf der viereinhalbstündigen Heimfahrt nahezu so ergebnislos wie die Suche nach Ostereiern in einem Garten, den schon Horden von Kindern abgegrast haben. "Die Mannschaft hat sich mit allen Mitteln gegen eine Niederlage gewehrt", formulierte Sportvorstand Thomas Ernst. Wenigstens das. Stark ist nach wie vor nur noch die Chancenverwertung; aus zwei Möglichkeiten machte der VfL in Freiburg ein Tor, liegt im Saison-Klassement mit 29,5 Prozent ligaweit auf Rang vier. Der Rest ist Schweigen, stark ist ansonsten nur die Verunsicherung innerhalb der Mannschaft durch den anhaltenden Abwärtstrend. Dies, gepaart mit spielerischer Armut bei nur 105 herausgespielten Chancen in 29 Spielen, nicht mal vier pro Partie also, ergibt eine gefährliche Mischung. Die Heimreise nach ihrem grottenschlechten Auftritt traten die Spieler übrigens in der 1. Klasse an - das einzig Erstklassige an einem sportlich trostlosen Oster-Wochenende.