Bundesliga

Guerrero: Geldstrafe und zwei Verfahren

Hamburg: Peruaner entschuldigt sich

Guerrero: Geldstrafe und zwei Verfahren

Paulo Guerrero

Paulo Guerrero entschuldigte sich in aller Form, muss aber tief in die Tasche greifen. imago

Die Höhe der Geldstrafe ist nicht bekannt, sie dürfte zwischen 50.000 und 100.000 Euro liegen und wird für soziale Zwecke verwandt.

"Entscheidend für unsere Entscheidung war, dass sich Paolo glaubhaft entschuldigt hat und dass er sich in den vier Jahren hier nie etwas Vergleichbares hat zu Schulden kommen lassen. Er hat glaubhaft gemacht, dass dies unter höchsten Emotionen passiert ist. Sein Verhalten ist in keinster Weise zu akzeptieren. Wir denken jedoch, dass er eine zweite Chance verdient hat."

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Guerrero entschuldigte sich "bei allen, denen ich geschadet habe" für seinen Ausraster. "Das ist das erste Mal, dass mir so etwas passiert ist. Was ich gemacht habe, war sehr schlecht, das war ein großer Fehler von mir, es tut mir ehrlich leid." Der 26-Jährige soll sich noch vor dem Spiel in der Europa League am Donnerstag in Lüttich auch persönlich bei dem Fan entschuldigen. Der Mann wurde von dem Flaschenwurf nicht äußerlich verletzt und hat bislang auf eine Anzeige gegen Guerrero verzichtet.

Nicht werfen.

Aufschrift auf einer Getränkekiste des FC St. Pauli beim Zweitliga-Montagabendspiel in Düsseldorf (0:1).

Dem Bundesliga-Profi drohen allerdings von anderer Stelle weitere Sanktionen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird sich dem Fall beschäftigen. "Der Spieler ist dringend verdächtig, sich einer Tätlichkeit gegen einen Zuschauer gemäß § 8 Nr. 1 c der Rechts- und Verfahrenordnung des DFB schuldig gemacht zu haben", begründete der Verband sein Ermittlungsverfahren, das am Dienstag offiziell eingeleitet wurde. Guerrero wurde zu "einer zeitnahen Stellungnahme" aufgefordert.

Auch die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen Guerrero. "Es besteht der Anfangsverdacht einer gefährlichen Körperverletzung", sagte Staatsanwalt Bernd Mauruschat am Dienstag. Eine Anzeige des Fans, der am Ostersonntag von der Flasche am Kopf getroffen worden war, liegt bislang nicht vor. Es handele sich jedoch um ein sogenanntes Offizialdelikt, bei dem die Staatsanwaltschaft von sich aus tätig werden kann, sagte Mauruschat. Es müsse nun festgestellt werden, ob die gefüllte Plastik- Trinkflasche ein gefährliches Werkzeug darstelle und wie eine Waffe verwendet worden sei.