Bundesliga

Karussell auf Schleichfahrt

Ende März werden die Planspiele konkreter

Karussell auf Schleichfahrt

Fußball, Bundesliga: Auch Benedikt Höwedes ist Gegenstand von Wechselspekulationen.

Auch der Schalker Benedikt Höwedes ist Gegenstand von Wechselspekulationen. imago

Spekulationen darüber, wer wo in der kommenden Runde unter welchen Bedingungen spielt, gehören genauso zum Profigeschäft, wie der Ball, der Schiedsrichter, die Fans oder das passive Abseits. Doch scheint es so, als würden momentan sich besonders namhafte Bundesliga-Profis auf das Karussell gesetzt haben oder dorthin gesetzt worden zu sein. Von Beratern, den Medien oder von den Machern diverser Klubs.

Aderlass auf Schalke?

Besonders der Kader, oder besser gesagt die Startelf, des FC Schalke 04 könnte sich schon bald gewaltig verändern. Manuel Neuer, der gerade erst wieder im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern (0:1 n.V) nachgewiesen hat, dass ihn viele berechtigt über den grünen Klee loben, ist ein hartnäckiger Kandidat beim FC Bayern. Der 23-jährige Torwart der Knappen hat zwar einen Vertrag bis 2013 und ist ein echtes Kind der dortigen Nordkurve, doch sprechen die sportlichen Perspektiven wohl eindeutig für einen Wechsel zu einem dauerhaften Topklub im Süden der Republik.

Der Vertrag von Schalkes Toptorjäger Kevin Kuranyi läuft im Sommer aus. Zwar hat Trainer Felix Magath einen nicht unerheblichen Einfluss auf Kuranyis Entscheidung, doch sind den Schalkern finanziell die Hände gebunden. Dynamo Moskau lockte zuletzt den 28-jährigen Stürmer mit fünf Millionen Euro netto pro Jahr. Da muss man erst mal widerstehen. Auch Rafinha steht seit dem Winter, als ein Transfer zu Wolfsburg in letzter Instanz scheiterte, prominent im Schaufenster der Könisgblauen. Das jüngste Gerücht besagt zudem, dass Benedikt Höwedes vom Hamburger SV umworben sei. Bei den Hanseaten könnte er die Lücke schließen, die wohl Jerome Boateng hinterlässt.

Boateng kann weg, Elia wurde eingebremst

Fußball, Bundesliga: Jerome Boateng steht bei Manchester City hoch im Kurs.

Fluchtgefahr: Jerome Boateng steht bei Manchester City hoch im Kurs. imago

Der Jung-Nationalspieler kann die Hanseaten im Sommer für die festgeschriebene Ablöse von zwölf Millionen Euro verlassen, derzeit geht die Tendenz Richtung Manchester City. Neben Schalke ist der HSV ein weiterer Verein mit großem Fluktuationspotenzial. Jüngst wurde der derzeit angeschlagene Eljero Elia mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht, wobei der Niederländer an der Alster bis 2014 gebunden ist. Da der pfeilschnelle Offensivmann in den vergangenen Tagen recht häufig sein Unwohlbefinden öffentlich zum Ausdruck gebracht hatte (falsche Behandlung seiner Knöchelposition, falsche Position), wurde der 23-Jährige vom Verein mittels Geldstrafe eingebremst.

Doch nicht nur einer der Jüngsten steht beim HSV im Schaufenster. Auch Routinier Zé Roberto geriet dank seiner starken Hinrunde in den Fokus anderer Klubs. Vor allem solcher, die dem 35-Jährigen ein Saisonende finanziell versüßen könnten. Namentlich Red Bull Salzburg, bei dem EX-HSV-Macher Dietmar Beiersdorfer die Personalpolitik mitbestimmt.

Was macht Cacau?

Beim VfB Stuttgart, das mit Christian Gentner schon einen Nationalspieler eingetütet hat, ist bei der Kaderplanung das sportliche Abschneiden sehr entscheidend. Zwar verlassen die Schwaben im Sommer einige Gehalts-Hochkaräter (Lehmann, Hleb), doch muss der VfB schon international spielen, um auf Sicht Topleute wie Khedira zu halten – sein bis 2011 laufender Vertrag soll verlängert werden. Im Sommer ohne Vertrag steht Cacau da. Der Nationalspieler ließ binnen sieben Tagen im Februar seine Klasse aufblitzen. Das reichte vorerst, damit ihm die Wolfsburger und Schalker konkrete Angebote unterbreiteten. VfB-Sportdirektor Horst Heldt hat dem fast 29-Jährigen einen Kontrakt bis 2013 geboten und natürlich auch mehr Geld. Ob es genug ist, wird sich noch Ende März zeigen.

Ribery: Was wird, wenn er weg ist?

Fußball, Bundesliga: Franck Ribery

Zieht er im Sommer das Bayern-Dress endgültig aus? Franck Ribery. imago

Diesen Fahrplan hatten auch die Bayern mit ihrer ganz großen Transferfrage um Franck Ribery geplant. Doch mittlerweile ist der Zeitplan scheinbar entspannter. Es könne sich auch länger hinziehen, bis eine Entscheidung fällt. Sprich bis nach der WM, wenn sich Ribery dank entsprechender Auftritte noch ein bisschen interessanter gemacht haben könnte. Nach England, sprich zu Chelsea, geht der französische Dribbler nicht, weil seine algerische Frau eher die Sonne braucht. Diese gibt es vor allem in Spanien, wo nur Real Madrid oder der FC Barcelona als zukünftige Arbeitgeber in Frage kommen.

Riberys Vertrag in München gilt noch bis 2011, sein nächster Kontrakt soll über fünf Jahre laufen. Sollte Ribery, der am Tag des Rückspiels in Manchester seinen 27. Geburtstag feiert (7. April), den Bayern "au revoir" sagen, dann ist klar, dass die Bayern richtig viel Geld haben werden, um ihren Kader weiter zu verstärken. Und dann dürfte das Transferkarussell tatsächlich richtig Fahrt aufnehmen.