Bundesliga

50.000 Euro Strafe für die Hertha

Berlin: DFB ermittelt gegen Raphael Schäfer

50.000 Euro Strafe für die Hertha

Berliner Anhänger zerstörten nach dem Spiel gegen Nürnberg die Ersatzbank der eigenen Mannschaft.

Berliner Anhänger zerstörten nach dem Spiel gegen Nürnberg die Ersatzbank der eigenen Mannschaft. picture-alliance

Das entschied am Mittwoch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes. Für die Partie erließ der DFB strenge Auflagen; unter anderem muss die Ostkurve des 74.200 Zuschauer fassenden Stadions frei bleiben.

"Dass wir nur einen Teilausschluss des Publikums verfügt haben, hat nichts damit zu tun, dass wir Wildwest-Szenen akzeptieren", sagte Hans E. Lorenz als Vorsitzender des dreiköpfigen Gremiums. "Es handelte sich aber nicht um eine geplante Aktion, die der Verein hätte vorhersehen oder vermeiden können."

Hertha BSC Berlin hat dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.

Lorenz begründete sein Urteil mit unsportlichem Verhalten der Anhänger in Tateinheit mit einem nicht ausreichenden Ordnungsdienst. Unberührt von der Maßnahme bleibt das Kontingent für die Gäste-Fans von etwa 7500 Tickets. Die 6600 Dauerkartenbesitzer der Ostkurve, von der die Randale ausgegangen war, müssen zu Hause bleiben. Der Kartenvorverkauf muss von Hertha sofort gestoppt werden.

Unklare Rolle Raphael Schäfers

Der Hertha-Sicherheitsbeauftragte Sascha Binder sagte als Zeuge aus, dass Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer nach dem späten 2:1-Siegtor des Clubs und nach dem Abpfiff die Zuschauer in der Ostkurve mit Gesten provoziert habe. Schäfer war ebenfalls als Zeuge geladen. Der Keeper hat jedoch von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch gemacht.

Der Kontrollausschuss des DFB ermittelt gegen Torwart Raphael Schäfer vom 1. FC Nürnberg. Dies bestätigte Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des Sportgerichts, nach der Verhandlung um die Berliner Fan-Randale am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Nach dem 1:2 gegen Nürnberg waren am 13. März rund 150 Chaoten aus dem Berliner Fanblock in den Innenraum gestürmt und hatten ihrem Frust freien Lauf gelassen.

Hertha-Präsident Gegenbauer begrüßt Urteil

"Das DFB-Schiedsgericht hat das richtige Maß zwischen dem besonnenen Handeln der Ordnungskräfte und dem unentschuldbaren Verhalten einiger Chaoten gefunden“, sagte Hertha-Präsident Werner Gegenbauer am Mittwoch in Berlin in einer ersten Stellungnahme. "Hertha BSC ist nicht nur ein Imageschaden entstanden, sondern auch ein wirtschaftlicher. Wir werden gegen die identifizierten Personen weiter hart vorgehen und behalten uns auch weitergehende zivilrechtliche Schritte vor", so der Hertha-Chef.

"Das Verhalten ist nicht zu entschuldigen. Diese Chaoten haben ihrer Mannschaft und Hertha BSC extrem geschadet. Im schlimmsten Fall mussten wir mit einem Geisterspiel rechnen", zeigte sich auch Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz mit der Entscheidung des DFB-Sportgerichts einverstanden.