Bundesliga

Youngster Schmelzer im Aufwind

Dortmund: "Härtefall" Dede fehlt erneut

Youngster Schmelzer im Aufwind

Wachablösung: Trainer Jürgen Klopp setzt auf Linksverteidiger Marcel Schmelzer, der Dede aktuell den Rang abgelaufen hat.

Wachablösung: Trainer Jürgen Klopp setzt auf Linksverteidiger Marcel Schmelzer, der Dede aktuell den Rang abgelaufen hat. imago

Wie gut, dass sich zuletzt trotz des Ausfalls von Mats Hummels (Kieferbruch) die Viererkette als überaus souverän erwies, auch weil Felipe Santana (23) auftrat, als sei er ständig fester Bestandteil. Dabei hatte der Brasilianer zuvor seit November nur ein einziges Mal zur Startelf gehört. "Natürlich ist es ihm schon mal schwergefallen, im Training die maximale Leistung abzurufen", erinnert sich Jürgen Klopp. "Aber als klar war, dass er spielt, hat er die Schlagzahl erhöht und ein Klassespiel gemacht."

Ebenso verrichtet Marcel Schmelzer (22) seine Arbeit zu Klopps Zufriedenheit. Der Linksverteidiger lieferte gegen Gladbach eines seiner besten Spiele für den BVB (bisher 32). "Er löst seine Aufgaben taktisch sehr gut. Viel besser kann man defensiv nicht spielen", lobt Klopp, "Marcel hat in den eineinhalb Jahren, seit ich hier anfing, mit den größten Sprung gemacht." Damit hat Schmelzer sein früheres Vorbild Dede (31) abgehängt, der schon in der Winterpause angekündigt hatte, "keinen Stunk" zu machen, sollte sich der jüngere Konkurrent durchsetzen.

Dennoch bleibt der Brasilianer, der sich nach langer Verletzungspause im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog und in Bochum erneut fehlen wird, aufgrund seiner riesigen Verdienste um den BVB für Klopp der "größte Härtefall", größer noch als Tamas Hajnal (28). Dabei ist auch für den Ungarn, im vorigen Jahr mit fünf Toren und elf Assists unumstrittene Stammkraft, die Lage schwierig. Nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk aber ist Hajnal Reservist. Halb so schlimm, sagt Klopp: "Wenn er mal irgendwann auf seine Karriere zurückblickt, wird er sich an diese Zeit, als er draußen war, gar nicht mehr erinnern. Das wird schon."

Oliver Bitter