Bundesliga

Marin versteht Löw nicht

Bremen: Frust bei Nationalspielern

Marin versteht Löw nicht

Marko Marin und Aaron Hunt

Ungeliebter Platz: Marko Marin und Aaron Hunt wären gerne auf dem Feld gestanden. imago

Vor allem Marko Marin ist unzufrieden mit seiner Reservisten-Rolle in der DFB-Elf. Nach seiner Rückkehr vom Testspiel am Mittwoch gegen Argentinien (0:1) beschwerte sich der 20-Jährige über seine erneute Nicht-Berücksichtigung in der Nationalelf und kritisierte Bundestrainer Joachim Löw scharf. "Das ist kein schönes Gefühl. Ich verstehe nicht, wieso ich keine Chance mehr bekomme", sagte Marin der "Kreiszeitung Syke" (Freitag). "Dabei habe ich im letzten halben Jahr bei Werder wirklich gute Leistungen gezeigt", beschwerte sich Marin. Er bemängelte auch in Richtung von Löw: "Der Trainer hat nicht mit mir gesprochen." Zweifel an einer WM-Teilnahme hat er aber nicht. "Normalerweise müsste ich in Südafrika dabei sein", sagte der ehemalige Gladbacher, der spätestens zur Weltmeisterschaft Einsätze forderte: "Ich will spielen." Marin absolvierte das bislang letzte seiner sieben Länderspiele am 5. September 2009 beim 2:0 gegen WM-Gastgeber Südafrika.

Ähnliches hörte man von Teamkollegen Aaron Hunt, der sich ebenfalls verärgert zeigte und deutliche Worte für sein 90-minütiges Reservistendasein fand. "Ich bin schon sehr enttäuscht, dass ich nicht gespielt habe." Hunt war bislang erst einmal in der Nationalmannschaft beim 2:2 gegen die Elfenbeinküste am 18. November 2009 zu einem Kurzeinsatz gekommen.

Bleibt noch Tim Wiese. Der Bremer Keeper hatte sich in den letzten Tagen darüber beschwert, dass er über die Entscheidung pro Adler nicht persönlich von Bundes-Torwarttrainer Andy Köpke informiert wurde. Gegen Argentinien stand er verletzungsbedingt nicht im Aufgebot.

Werder-Coach Thomas Schaaf versuchte jedoch, seinen Keeper aufzumuntern und zweifelte daran, dass Löws Entscheidung nach Adlers Patzer bei Argentiniens Siegtor schon endgültig sei. "Bis zur WM ist noch lange hin. Erst vor Ort wird sich zeigen, wer spielen wird."

Alle drei werden am Samstag gegen den VfB Stuttgart voraussichtlich in der Startaufstellung stehen und müssen dann auf dem Platz auch Taten folgen lassen. Denn die Schwaben sind derzeit prächtig in Form und haben sich von einem Abstiegsplatz mittlerweile in Schlagdistanz zu Werder vorgearbeitet. Das blieb auch Trainer Schaaf nicht verborgen. "Der VfB hat sich still, heimlich und leise nach oben geschoben. Wir werden versuchen, sie nicht noch näher an uns herankommen zu lassen. Unser Ziel ist es natürlich auch, die Mannschaften vor uns unter Druck zu setzen."