Bundesliga

Adler: "Für ganz oben ist das zu wenig"

Leverkusen: Neuer Bundesligarekord, aber auch das elfte Remis

Adler: "Für ganz oben ist das zu wenig"

Pedro Geromel und Stefan Kießling

Ihm fehlt momentan die Durchschlagskraft: Stefan Kießling wird von Pedro Geromel gebremst. imago

"Sachlich und nüchtern" müsse man dies analysieren, sich fragen, "warum Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis standen", so Trainer Jupp Heynckes (64).

Auch das 24. Saisonspiel brachte keine Niederlage für Leverkusen, doch dieser neue Bundesligarekord versetzte niemanden in Hochstimmung: "Das ist völlig uninteressant" konstatierte Sportchef Rudi Völler (49), der reichlich gequält registrierte, "dass die Kölner dieses 0:0 gefeiert haben wie einen WM-Sieg!" Trotzdem bekam der Gegner sein verdientes Lob: "Sie haben es geschickt gemacht und wenig zugelassen. Wir konnten den Riegel eben nicht knacken", so Völler, der sich die Laune allerdings ebensowenig verderben lassen wollte wie René Adler (25): "Es war ein brisantes Derby, nicklig, temperamentvoll, aber fair. Leider eins ohne Tore." Sein Fazit nach dem elften Unentschieden: "Um ganz oben zu bleiben, ist das wohl zu wenig. Aber hier redet keiner von der Meisterschaft. Unser Anspruchsdenken ist sicherlich gewachsen. Aber das primäre Ziel heißt weiterhin Qualifikation für Europa!"

Diesem Ziel ist Bayer sehr nahe. Satte zwölf Punkte Vorsprung auf Platz sechs geben Sicherheit, auch Rang vier ist auf guter Distanz. Und es ist ja nicht so, als wäre nach dem Remis im Derby alles schlecht: "In der vergangenen Saison wären wir ins offene Messer gelaufen. Und es ist eine positive Erkenntnis, dass uns das jetzt nicht passiert ist", so Manuel Friedrich, dem die fehlende Durchschlagskraft überhaupt keine Sorgen bereitet. Im Gegenteil, er bricht eine Lanze für seinen Kollegen Stefan Kießling: "Ob er trifft oder nicht ist nicht entscheidend! Stefan ist immer wichtig für uns", adelt er den glücklosen Kollegen und fügt an: "Es gibt keine Situation, in der wir ihn infrage stellen. Er spielt nie schlecht. Und er wird bald wieder treffen, da machen wir uns überhaupt keine Sorgen!"

Ob sich die Fans um die Werkself Sorgen machen müssen, werden die kommenden Wochen zeigen. Die spielerische Leichtigkeit ist abhanden gekommen, einen defensiven Gegner zu knacken, muss erst wieder gelernt werden. In Nürnberg gibts die nächste Lektion.