Bundesliga

Breno und Ottl: Im Fokus und selbstbewusst

Nürnberg: Brasilianer glaubt an einen Sieg

Breno und Ottl: Im Fokus und selbstbewusst

1. FC Nürnberg: Breno und Andreas Ottl

Kollegen gegen Ex-Kollegen: Münchens Leihgaben Breno und Andreas Ottl freuen sich auf das Duell. imago

"Ich spüre eine Riesenfreude auf diese Partie", versichert Mike Frantz, Raphael Schäfer nennt es das "Highlight-Spiel der Saison", und für Trainer Dieter Hecking ist es "ein besonderer Anreiz", sich mit dem Rekordmeister zu messen. Freilich ist beim FCN allen klar, dass es nicht nur einer starken eigenen Leistung bedarf, um am Ende nicht als Verlierer vom Platz zu gehen, sondern auch eines FC Bayern München jenseits der Top-Form.

Niemand beim Club weiß dies besser als Breno (20) und Andreas Ottl (24), die beiden Leihgaben des FCB. Eigentlich nicht groß erwähnenswert, dass rund um das Derby dieses Duo besonders im Fokus steht. Beide treffen auf ihre Vergangenheit und vielleicht auch ihre Zukunft, schließlich besitzen sie ab Sommer einen Anschlussvertrag bei den Bayern - Ottl bis 2011, Breno ein Jahr länger. Die Gegenwart freilich heißt Nürnberg, wo sie froh sind, das Duo als Verstärkung für den Abstiegskampf bekommen zu haben. "Beide haben die Situation so angenommen, wie wir es uns im Vorfeld erhofft haben, und gezeigt, dass sie uns weiterbringen", lobt Hecking. Ottl fülle auf der Sechs die Rolle aus, viel Verantwortung zu übernehmen, der brasilianische Innenverteidiger wirke unglaublich stabil. "Breno macht kaum Fehler, wird dank der Spielpraxis noch stärker. Man kann schon sehen, warum ihn die Bayern geholt haben", sagt Hecking.

Übrigens auch daran, dass Breno wie Ottl etwas vom Selbstverständnis der Bayern nach Franken mitgebracht haben. Beispiel gefällig? "Bayern ist weltweit ein Top-Verein. Aber auf dem Platz geht es elf gegen elf, wir können gewinnen", glaubt Breno, der nach zahlreichen Trainingsduellen das erste Mal in einem Spiel gegen Mario Gomez verteidigen muss.

Die Antwort auf das "Wie", wenn es ums Gewinnen geht, die wiederum kennt Ottl. "Auf den Außenbahnen ist es schwierig, Ribery und Robben komplett zu kontrollieren. Wir müssen in der Mitte kompakt und konzentriert verteidigen, bei Ballbesitz schnell umschalten und mit wenigen Kontakten nach vorne unsere Chance suchen." Wenn es in der Praxis nur so einfach wäre, wie es in der Theorie klingt. Aber spätestens, wenn die Bayern die Stadt wieder verlassen, ist klar, ob gelungen ist, was sich Raphael Schäfer wünscht: "Ein Ausrufezeichen setzen."

Frank Linkesch