Sturmpartner und gleichzeitig Konkurrenten: Ruud van Nistelrooy und Marcus Berg (re.). imago
Sein Doppelpack brachte dem HSV drei Punkte, doch van Nistelrooy war längst nicht der einzige Gewinner dieser denkwürdigen Dienstreise. Auch Marcus Berg (23), ein zweiter Stürmer im blau-schwarzen Dress, hatte allen Grund, sich ordentlich zu freuen. Ein Tor, eine Vorlage: "Ich fühle mich immer besser", sagte der Sommerneuzugang glücklich.
Zwei Scorerpunkte für den Schweden, das gelang ihm in dieser Saison nur in einem weiteren Liga-spiel, beim 3:3 auf Schalke, wo er am 10. Spieltag doppelt traf. Anschließend blieb Berg in elf Einsätzen ohne jede Vorlage und Torerfolg. Die Zweifel an dem Angreifer, der für den stolzen Preis von 9,5 Millionen Euro vom FC Groningen verpflichtet wurde, wuchsen immer weiter. Da halfen auch die hier und da immer mal wieder aufflackernden positiven Ansätze nicht. "Als Stürmer wird man an Zahlen gemessen", stellt Berg fest, "deswegen war dieses Spiel wichtig für mich."
Dass nicht nur van Nistelrooy vor dem Tor eiskalt sein kann, das bewies der Schwede beim 1:0, seinem insgesamt vierten Saisontreffer. Und dass Berg mit dem Niederländer durchaus ein harmonierendes Angriffsduo bilden könnte, zeigte er beim 3:1, als er mustergültig und uneigennützig für den heranstürmenden Sturmpartner auflegte. Berg ist überzeugt: "Dieses Spiel gibt mir Selbstvertrauen." Er kämpft gegen einen Platz auf der Bank. Denn mit van Nistelrooy ist auch ein Konkurrent hinzugekommen. Sobald der Neuzugang aus Madrid die Fitness für die Startelf hat, muss wohl einer weichen: Berg oder Mladen Petric (29), der mit sechs Toren bester HSV-Schütze dieser Saison ist.
Europa League: Zé Roberto für Jarolim?
Überwiegend als Bankangestellter trat bislang auch Robert Tesche (22) in Erscheinung. Die Neuerwerbung aus Bielefeld darf sich indes ebenfalls zu den Gewinnern zählen. Das 2:1 bereitete er vor, das 3:1 leitete er mit ein. Im nächsten Spiel gegen Frankfurt fehlt nun Kapitän David Jarolim (30) gelbgesperrt. Die Chance für Tesche? Wohl eher nicht. Zé Roberto (35) ist nach seiner Knöcheloperation wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und könnte schon am Donnerstag in der Europa League gegen Eindhoven sein Comeback feiern.
