Die WM-Teilnahme ist in Gefahr: Thomas Hitzlsperger. imago
Zwar wurde der gebürtige Münchner von Bundestrainer Joachim Löw zum Leistungstest der deutschen Nationalmannschaft in der kommenden Woche eingeladen, doch er gilt als einer der Wackelkandidaten. Simon Rolfes (Bayer Leverkusen) hat im zentralen Mittelfeld derzeit deutlich bessere Karten. Hitzlspergers Position wird das Südwest-Derby zum Auftakt des 19. Spieltags heute Abend in Freiburg aller Voraussicht nach nicht stärken - der "Hammer" ist nicht für die Startelf vorgesehen.
"Ich werde mit ihm bei unserem Treffen in Stuttgart noch einmal ein Gespräch führen, wie es in Zukunft weitergeht. Seine Perspektiven beim VfB sind unter dem neuen Trainer nicht sehr gut. Für ihn ist das keine einfache Situation", sagte Löw gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Christian Träsch, Sami Khedira und auch Neuerwerb Zdravko Kuzmanovic haben ihm in Stuttgart den Rang abgelaufen. Martin Lanig kehrt nach Kreuzbandriss bald zurück. In der kommenden Saison kommt auch noch Christian Gentner zum VfB zurück. VfB-Coach Christian Gross hat Hitzlsperger zwar Einsatzzeit in Aussicht gestellt, wollte jedoch keinerlei Versprechungen machen. "Thomas muss sich alles erarbeiten und andere Spieler verdrängen." Dabei hofft Gross auf die Kämpferqualitäten des Thomas Hitzlsperger.
Der will sich zur aktuellen Lage nicht äußern. Dass die Ersatzbank ihm das WM-Ticket kosten könnte, weiß er - und wird daher sicher auch über einen Wechsel nachdenken. Bis zum 31. Januar kann Hitzlsperger noch wechseln. Atletico Madrid soll Gedanken an einen Transfer verworfen haben.
Real Saragossa, Aufsteiger in die Primera División und derzeit auf einem Abstiegsplatz stehend, würde Hitzlsperger zwar nach Aussage des früheren VfB-Profis und derzeitigen Sportdirektors Gerhard Poschner mit Kusshand nehmen. Aber: "Es gibt keinen Kontakt mit ihm", sagte Poschner und verwies entsprechende Medienberichte ins Reich der Fabel.
Hitzlspergers Vertrag in Stuttgart läuft am 30. Juni aus. Gespräche über eine Verlängerung hat es noch nicht gegeben. Man habe sich nur über die aktuelle Situation kurz ausgetauscht, sagte Sportdirektor Horst Heldt am Mittwoch. Kriegt der 51-malige Nationalspieler noch einmal die Kurve? Sein Karriereknick in dieser Saison, nachdem er den Klub in der Vorsaison noch als Kapitän in die Champions League führte, ist auch auf mangelhafte Leistungen zurückzuführen. Schlampige Pässe, harmlose Freistöße, schwache Zweikampfwerte - macht in der Summe eine kicker-Durchschnittsnote von 4,09. Und ein WM-Ticket, das in weite Ferne gerückt ist.
