Bundesliga

Slomka kann auch eiskalt sein

Hannover: Amtsantritt des neuen Trainers

Slomka kann auch eiskalt sein

Mirko Slomka

Kann auch richtig eiskalt sein: Hannovers neuer Coach Mirko Slomka. picture alliance

"Wir müssen dem Druck im Abstiegskampf standhalten. Schließlich haben wir nicht viel Zeit", sagte Slomka im Hinblick auf die Partie bem Aufsteiger: "Da werden wir eine Mannschaft auf den Platz schicken, die mit Herz und Leidenschaft versucht, zu gewinnen. Man muss bei einigen unserer Spieler die Handbremse lösen."

Vorrangig ging es für beide Seiten bei den ersten Einheiten um das gegenseitige Kennenlernen: "Die Mannschaft und ich müssen uns schnell aneinander gewöhnen", sagte Slomka vor seinem ersten Training am Mittwochnachmittag. Wobei die Eingewöhnungszeit bei Slomka kürzer ausfallen dürfte als bei einem anderen Trainer.

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Denn erstens war Slomka bereits von 1989 bis 1999 als Co-Trainer bei den Roten tätig und von 2001 bis 2004 Assistent unter Chefcoach Ralf Rangnick, zweitens wohnt Slomka in Hannover und kennt die Verhältnisse vor Ort. Diese Konstellation war auch ein Grund für Klubboss Martin Kind und Sportdirektor Jörg Schmadtke, Slomka den Job anzuvertrauen.

"Er hat ein gutes Konzept vorgelegt. Zudem kommt er aus Hannover. Er wird hier Sympathieträger sein", sagte Kind. "Die Entscheidung fiel auf Slomka, weil er die Mannschaft am besten kennt. Er war top-vorbereitet", fügte Schmadtke an.

"Es gibt für mich eine besondere Verbundenheit zu Stadt und Verein. Ich lebe hier und mein Herz hängt an der Stadt. Diese Mannschaft ist weiter die Nummer eins in Hannover. Dass muss sie bleiben. Dafür stehe ich gerade", sagte Slomka.

Und gleich bei seinem Amtsantritt macht er deutlich, das er bei den Roten mit seinem Image vom "netten Herrn Slomka" aufräumen will. "Ich bin ein teamorientierter Trainer und konsequenter Mensch, der für die Spieler auch erreichbar ist. Dennoch muss man in einer Profimannschaft eiskalt handeln", stellte er klar.

Trotz der Vorschusslorbeeren zählt für Slomka ab sofort nur der Erfolg. Seit dem Freitod von Nationalkeeper Robert Enke im November hat Hannover 96 in der Bundesliga kein Spiel mehr gewonnen. Der Tiefpunkt war mit dem blamablen 0:3 zum Rückrunden-Auftakt gegen Schlusslicht Hertha BSC erreicht. Danach zogen die Vereinsverantwortlichen die Reißleine und entließen Bergmann.