Bundesliga

Sahin prangert Fehler an: "Ein bisschen zu viel Larifari"

Dortmund: Fragezeichen hinter Trio

Sahin prangert Fehler an: "Ein bisschen zu viel Larifari"

Nuri Sahin und Nils-Ole Book

Fordert mehr Zielstrebigkeit im Spiel: Dortmunds Nuri Sahin (gegen Ahlens Nils-Ole Book). imago

Jürgen Klopp (42) war dieser Spaß in den dürftigen 90 Minuten Tiefkühltruhen-Fußball (1:1) zuvor vergangen: Seinem Team sind Zielstrebigkeit und Gier in der kurzen Pause über die Feiertage abhandengekommen. "Und diese Gier", fordert der Trainer, "muss ganz schnell wieder rein ins Programm. Sie kommt nicht von allein."

Die zuletzt in der Liga zehnmal in Folge unbesiegten Dortmunder (24 Punkte in Serie) entwickelten in ihren Vorbereitungsspielen eine bisher nicht bekannte Art von Genügsamkeit. Sie wollen nur noch spielen, aber in einer unpassenden Form falsch verstandener Höflichkeit nicht beißen. Sie probieren den "zwölfmaligen Doppelpass" (Klopp), ohne mit maximaler Entschlossenheit auf Abschluss und Torerfolg zu drängen. "Bis zum Strafraum", sagt Nuri Sahin (21), "ist es ganz ordentlich. Aber wir müssen mehr Chancen rausspielen und Tore machen. Das ist ein bisschen zu viel Larifari."

Klopp, der noch in Marbella unter Hinweis auf die Vielzahl gegen Cottbus (0:1) kreierter Möglichkeiten die schützende Hand über sein Team gehalten hatte, zeigt sich nun von den zwar gefälligen, jedoch erfolglosen Auftritten zunehmend genervt. "Fußball ist ein Ergebnissport", knurrte er in Ahlen, "und das hat zum wiederholten Mal nicht gepasst." Trost spendet dem Trainer nur, dass die "Form nicht so schlecht ist, wie die Ergebnisse den Anschein erwecken".

Auch Sahin outet sich als Anhänger der These, dass ein paar fehlende Prozente nicht zwangsläufig einen Fehlstart auslösen müssen. "Wir kriegen das hin", verspricht er. Ein paar seiner BVB-Mitstreiter (wie Blaszczykowski, Barrios, Valdez) wird er bis dahin zu einer deutlichen Formsteigerung animieren müssen. Valdez, der seit der Umstellung auf ein 4-2-3-1-System durch die Dortmunder Reihen vagabundiert und das "Gefühl vermisst, vorne zu sein", gilt noch immer als erster Anwärter auf den Offensiv-Part im Zentrum. Dort, sagt Valdez, fühle er sich "freier" als auf der linken Mittelfeldseite, "ich werde mein Bestes tun".

Scheitern würde dieses Unterfangen, wenn Klopp eine andere Lösung wählen - und Mario Götze (17) in der Mitte aufbieten würde. Längst ist der Gedanke nicht mehr abwegig, den mit Talent gesegneten U-17-Europameister länger als die drei bisher absolvierten Bundesliga-Minuten an den Start zu bringen.

Barrios legt Pause ein

Borussia Dortmund noch um den Einsatz von Torjäger Lucas Barrios sowie der beiden Junioren-Nationalspieler Mats Hummels und Sven Bender. Das Trio musste am Donnerstag eine Trainingspause einlegen. Barrios laboriert an einem verhärteten Oberschenkel, Bender hat Knieprobleme, und Hummels plagt sich mit Beschwerden im Adduktorenbereich. Bei allen drei Profis besteht aber noch die Chance, dass sie bis Sonntag fit werden.