Bundesliga

Was Petric von den Bossen verlangt

Funkstille zwischen Torjäger und Klubboss Hoffmann

Was Petric von den Bossen verlangt

Fußball, Bundesliga: Hamburgs Stürmer Mladen Petric sorgt sich um die HSV-Zukunft.

In Sorge: Hamburgs Stürmer Mladen Petric sorgt sich um die HSV-Zukunft. imago

Brennpunkt Kaderplanung: Aufgrund der immer noch vorherrschenden Personalnot hat Labbadia sieben Nachwuchsspieler mit in die Türkei genommen. Petric lobt einerseits die Entwicklung der Youngster, mahnt aber auch deutlich an: "Es reicht nicht, den Kader mit Spielern aus der Reserve aufzufüllen. Es ist wichtig, dass das Niveau auch im Training hochgehalten werden kann - dafür müssen Spieler da sein, die das entsprechende Niveau bereits besitzen."

Es reicht nicht, den Kader mit Spielern aus der Reserve aufzufüllen.

Mladen Petric

Die exakt ein Jahr zurückliegende Transferperiode ist Petric immer noch im Gedächtnis. Gleich sechs Spieler hatte der HSV seinerzeit verpflichtet und auf Masse statt Klasse gesetzt. "Wir haben uns da nicht optimal verstärkt, die Spieler waren eher Mitläufer als Verstärkungen. Dadurch mussten wir mit wenigen Spielern durchspielen, und am Ende ist uns die Kraft ausgegangen." Geschichte, die sich nicht wiederholen soll. "Wir haben trotz der Verletzungsflut gezeigt, was mit dieser Mannschaft drin ist. Ich spüre in Hamburg diese Sehnsucht nach einem Titelgewinn. Aber sie ist eher Ansporn als Belastung."

Brennpunkt HSV-Zukunft: Der Poker um die eigene Vertragsverlängerung zu verbesserten Bezügen über 2012 hinaus wurde im Herbst alles andere als geräuschlos abgebrochen, aktuell ringt der Klub erfolglos um eine Einigung mit den Leistungsträgern Paolo Guerrero (26) und Jerome Boateng (21) - auch, weil die Kassen nach den im Sommer investierten 28 Millionen Euro leer sind. "Das ist etwas, das mir durch den Kopf geht", sagt Petric. "Was ist in Zukunft mit dem HSV? Können die Topspieler gehalten werden? Oder ziehen sie nach ein, zwei guten Jahren wie zuletzt so häufig weiter?"

Können die Topspieler gehalten werden? Oder ziehen sie nach ein, zwei guten Jahren wie zuletzt so häufig weiter?

Mladen Petric

Sein Appell: "Für die ganz großen Ziele müssen die guten Spieler gehalten werden." Zwischen ihm und Klubboss Bernd Hoffmann gab es nach dem Abbruch der Verhandlungen kein Gespräch mehr, das Verhältnis ist mit unterkühlt noch mild umschrieben. "Wir haben gar nicht mehr gesprochen, natürlich kann ich nicht sagen, was im Sommer passiert. Aber ich gehe nicht davon aus, dass ich gehe."

Brennpunkt Sportchef-Suche: Seit dem Sommer fahnden Vorstand und Aufsichtsrat nach einem Nachfolger von Dietmar Beiersdorfer. Petric macht keinen Hehl daraus, dass dies auch ein Thema innerhalb der Mannschaft ist, betont aber: "Frank Rost hat kürzlich in einem Interview gesagt, wer sich kritisch äußert, gilt schnell als Nestbeschmutzer, daher kann ich zu dem Thema nicht die Wahrheit sagen. Doch natürlich ist es schade, dass diese Position nicht besetzt ist. Denn ein Sportchef ist auch immer eine Bezugsperson für Spieler, weil gewisse Dinge nicht mit dem Trainer oder dem Vorsitzenden besprochen werden können."

... weil gewisse Dinge nicht mit dem Trainer oder dem Vorsitzenden besprochen werden können.

Mladen Petric

Der HSV vor wegweisenden Wochen - mit einem Eckpfeiler Petric, der den Finger in die offenen Wunden legt.