Bundesliga

FIFA-Arzt untersucht Yahia

Bochum: Der Ärger geht weiter

FIFA-Arzt untersucht Yahia

Anthar Yahia

Reha-Maßnahmen in Bochum oder Afrika-Cup in Angola? Anthar Yahia weiß es derzeit noch nicht. imago

Mit zur Reisegruppe gehört Shinji Ono (30), dessen Wechsel in die japanische Liga zu Shimizu S-Pulse erst über die Bühne geht, wenn der VfL einen geeigneten zentralen Mittelfeldmann verpflichtet hat. "Das", kündigt Sportvorstand Thomas Ernst (42) an, "könnte bis Ende der Woche passieren." Ähnlich intensiv wie die Suche nach einem "Passgeber", der die Offensivkräfte besser als bisher geschehen in Szene setzen könnte, verfolgt der VfL die Fahndung nach einem Keilstürmer, wobei allerdings der Schotte Kris Boyd (26, Glasgow Rangers), der auf der Kandidatenliste steht, kaum zu finanzieren sein wird.

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Mit zum Reisekader gehört nun auch wieder Philipp Bönig (29), der wegen einer Schambeinreizung seit Mitte September pausierte, inzwischen aber schon sporadisch wieder mit dem Ball arbeitete. Eine ähnliche Blessur plagt, wie erst jetzt offiziell bestätigt wird, auch Anthar Yahia. Eine kuriose Geschichte: Bochums bester Innenverteidiger (kicker-Schnitt: 3,50) meldete sich Anfang November mit einem Faserriss im Oberschenkel ab, reiste trotz Verletzung aber zur Nationalelf, eigentlich nur zwecks genauerer Untersuchung. Dann aber trug er erheblich dazu bei, dass sich Algerien im Entscheidungsspiel gegen Ägypten für die WM qualifizierte.

Wir werden uns auf jeden Fall dem Urteil des FIFA-Arztes unterwerfen.

VfL-Sportvorstand Thomas Ernst

Für seinen Klub jedoch war Yahia seitdem nicht mehr am Ball. Nun unterbrach er seine Reha in Bochum und flog nach Marseille, wo sich das algerische Team auf den Afrika-Cup vorbereitet. Der VfL hatte den Verband um Freistellung gebeten und ist verärgert. "Nach unserer Meinung wäre es am besten, wenn er seine Reha in Bochum zu Ende führt", betont Heiko Herrlich. Wann Yahia wieder spielfähig ist, bleibt nach Meinung der Mediziner im Moment ohnehin "völlig offen".

Nun tritt aber die FIFA auf den Plan. Ein Arzt des Fußball-Weltverbandes FIFA wird Yahia in Zürich untersuchen. Dieser soll entscheiden, ob der 27-Jährige am kontinentalen Titelkämpfen für sein Heimatland teilnehmen oder nach Bochum zurückkehren muss. "Wir werden uns auf jeden Fall dem Urteil des FIFA-Arztes unterwerfen", sagte Ernst.