Bundesliga

Der Meister ist am Tiefpunkt

Wolfsburg: Problemfeld Abwehr

Der Meister ist am Tiefpunkt

Andrea Barzagli (M.)

Allgemeine Ratlosigkeit: Andrea Barzagli (M.) steht im Mittelpunkt der Kritik in der Abwehr. imago

Sie gilt als größte Baustelle beim Deutschen Meister: schon 21 Gegentore nach neun Heimspielen. Im Vergleich: In der Meistersaison kassierte der VfL vor eigenem Publikum nur ganze 13 Gegentreffer. Andrea Barzagli (28) und Ricardo Costa (28), gegen Dortmund im Einsatz und dramatisch neben der Spur, sind die insgesamt vierte Zusammenstellung dieser Saison, Alexander Madlung (27) und Jan Simunek (22,) drücken derzeit die Bank. Der Tscheche, davon ist auszugehen, wird sich im Winter verändern. Um Platz zu machen für den neuen Innenverteidiger, der die Defensivprobleme beheben soll.

Doch was plant Veh? Als Wunschkandidat galt bislang der Schalker Benedikt Höwedes (21). Der VfL jedoch zögert, ist nicht bereit, die bisher kolportierten zehn Millionen Euro Ablöse zu zahlen. Der Transfer scheint sich zu zerschlagen. "Benedikt fühlt sich auf Schalke wohl, zudem habe ich nichts mehr vom VfL gehört", sagt Höwedes-Berater Volker Struth, der obendrein vom Wolfsburger Interesse an einem anderen Innenverteidiger erfuhr: Der Brasilianer Miranda (25, FC Sao Paulo), sechsmaliger Nationalspieler. Allerdings gelten die VfL-Chancen als gering, europäische Topklubs jagen den Abwehrmann.

Wackelt der Stuhl von Veh?

Bundesliga, Wolfsburg, Trainer Armin Veh (li.)

Unruhige Tage: Trainer Armin Veh (li.) sitzt nicht mehr fest auf seinem Stuhl in Wolfsburg. imago

Gute Spieler sind teuer, guter Rat auch. "Vielleicht müssen wir unser Spiel umstellen", meinte Veh. Eine große Einkaufsaktion in den nächsten Wochen schließt er jedenfalls aus. "Viel wird sich nicht ändern", kündigte der Trainer und Manager an. Ändern müssen sich die Ergebnisse, sonst wird es für den 48-Jährigen womöglich eng.

Das ist der absolute Tiefpunkt.

VfL-Geschäftsführer Jürgen Marbach

Das Umfeld werde "zunehmend unruhiger", unterstrich VfL-Geschäftsführer Jürgen Marbach, "das ist der absolute Tiefpunkt." Die großen Pläne nach dem Titelgewinn sind längst verflogen. Aus in der Champions League, Aus im DFB-Pokal und nur Mittelmaß in der Bundesliga. Dort hat sich Veh am Samstag zumindest in die Geschichtsbücher eingetragen. Dreimal in der ersten Halbzeit hatte vor ihm noch niemand Personal gewechselt. Sollte in Frankfurt zum Abschluss der Hinrunde kein Erfolg gelingen, ist ein weiterer Wechsel nicht auszuschließen. Der könnte dann aber den Coach betreffen.