Bundesliga

Dzeko und Grafite - das Ende einer Traumbeziehung?

Wolfsburg: Zusammenspiel passt nicht mehr

Dzeko und Grafite - das Ende einer Traumbeziehung?

Es kriselt beim einstigen Traumpaar: Dzeko beschwert sich lautstark bei Sturmpartner Grafite.

Es kriselt beim einstigen Traumpaar: Dzeko beschwert sich lautstark bei Sturmpartner Grafite. imago

Es war eine von zahlreichen Szenen, die zeigten, dass es zwischen Dzeko und Grafite, dem 54-Tore-Gespann der Meistersaison, sportlich nicht mehr passt. Das Ende einer Traumbeziehung?

Das Zusammenspiel zwischen dem Bosnier und dem Brasilianer funktioniert nicht mehr, es findet praktisch gar nicht mehr statt. Grafite bringt es kaum noch fertig, den Ball zum Nebenmann zu bringen, er erhält mittlerweile schon aufmunternden Applaus des Publikums, wenn er das Spielgerät mal sauber stoppt und nach hinten zurückspielt. Die Folge: Dzeko neigt mehr und mehr zum Egoismus im Strafraum, wohl weniger aus Eigeninteresse, wogegen auch seine insgesamt acht Torvorlagen in dieser Saison sprechen, als aus dem Wissen heraus, dass ein Doppelpass mit Grafite kaum erfolgversprechend ist. Waren es im vergangenen Jahr noch wettbewerbsübergreifend neun Tore, die sich beide Stürmer gegenseitig auflegten (Grafite fünfmal für Dzeko, Dzeko viermal für Grafite), so sind es in dieser Saison erst zwei Treffer, zweimal Dzeko für Grafite (in der Liga beim 2:1 in Hoffenheim, im Pokal beim 4:1 gegen Wehen Wiesbaden).

Die Mannschaft, die immer besser den gewünschten Kombinationsfußball von Trainer Veh umsetzt, schleppt den technisch limitierten Grafite wie einen Fremdkörper mit und spielt hauptsächlich Dzeko an, der gegen Manchester seinen vierten Champions-League-Treffer markierte. Veh lobt: "Edin ist in Topform." Über Grafite kann er das nicht sagen. Bezeichnend: Als Veh gegen Manchester das Signal zur Schlussoffensive setzen will, nimmt er den Brasilianer vom Feld. "Ich bin traurig", sagte Grafite, der um seinen Platz bangen muss.

Am Sonntag kommt Borussia Dortmund nach Wolfsburg, auswärts zuletzt sechsmal ungeschlagen. Eine heikle Heimaufgabe, der Trainer Armin Veh eine Korrektur des Saisonziels vorausschickt. Jetzt heißt es nicht mehr mindestens Platz fünf, sondern mindestens Platz drei. "Wir müssen zusehen, wieder in die Champions League zu kommen, um es dann besser zu machen", fordert der Coach.