Bundesliga

"Wir haben wieder zur Einheit gefunden"

Frankfurt: Interview mit Patrick Ochs

"Wir haben wieder zur Einheit gefunden"

Patrick Ochs

Frankfurts Patrick Ochs bejubelt sein zweites Bundesligator beim 3:1 der Eintracht in Berlin. imago

kicker: Ist es der stärkste Patrick Ochs, den es je gab?

Patrick Ochs (25): Langsam, wir reden von einem einzigen Spiel. Natürlich war es eines meiner besten, es wird allerdings auch wieder schlechtere geben. Aber wenn man weiter vorne spielt in der Mannschaft, besitzt man natürlich mehr Möglichkeiten, offensiv zu glänzen - das ist mir ganz gut gelungen.

kicker: Könnte die neue Rolle zur Dauerlösung werden?

Ochs: Die Taktik war natürlich am Gegner ausgerichtet, gegen Bayern oder Leverkusen werden wir sicher nicht so offensiv aufstellen. Aber insgesamt fühle ich mich im Mittelfeld sehr wohl.

kicker: Wohler sogar als als Rechtsverteidiger?

Ochs: Ich spiele auf beiden Positionen sehr gerne. Im Endeffekt ist entscheidend, dass ich der Mannschaft helfe, auf der Position, wo der Trainer mich einsetzt.

kicker: Wie war es im bisherigen Verlauf der Karriere?

Ochs: In der Jugend spielte ich meistens in der Offensive und erzielte von der D- bis zur A-Jugend rund 500 Tore.

kicker: Wie gut harmonieren Sie auf den Flügeln mit Ümit Korkmaz?

Ochs: In Berlin haben wir auf beiden Seiten für Druck gesorgt, Ümit fehlte nur das Quäntchen Glück im Abschluss. Er macht über links Druck, wenn ich rechts mal eine kleine Pause benötige und umgekehrt.

kicker: Ist die Eintracht nach dem Sieg in Berlin wieder im Soll?

Ochs: Auf jeden Fall, wir haben 19 Punkte. Unser Ziel sind 23 Punkte bis zur Winterpause. Das ist machbar.

kicker: Nach dem 2:0 am 5. Spieltag in Freiburg war das 3:1 in Berlin der zweite Bundesligasieg in dieser Saison mit mehr als einem Tor Unterschied. Wie wichtig war der deutliche Erfolg für das angekratzte Selbstvertrauen?

Ochs: Sicherlich wichtig, auch wenn wir es in der Mannschaft nicht so gesehen hatten wie die Medien, dass Gladbach beim 1:2 klar stärker war.

kicker: Trotzdem traf sich die Mannschaft in der Woche danach zum gemeinsamen Essen. Warum?

Ochs: Wir hatten das Gefühl, dass es der richtige Zeitpunkt war für ein Mannschaftsessen. Wir haben Fehler besprochen und wieder zu einer Einheit gefunden.

Mainz hat derzeit einen guten Lauf, aber wir sind im Rhein-Main-Gebiet ganz klar die Nummer 1.

Patrick Ochs

kicker: Aber vor dem Derby weist die Eintracht trotzdem noch vier Punkte Rückstand auf Mainz 05 auf.

Ochs: Mainz hat derzeit einen guten Lauf, aber wir sind im Rhein-Main-Gebiet ganz klar die Nummer 1. Die Eintracht ist im fünften Jahr in der Bundesliga und vom Potenzial her sicher besser besetzt als der Aufsteiger Mainz 05.

kicker: Lässt die Eintracht Mainz am Saisonende hinter sich?

Ochs: Dann werden wir davor stehen. Im Moment herrscht bei den 05ern in allen Bereichen Friede, Freude, Eierkuchen. Aber ist gibt auch schlechte Phasen in einer Saison - und wir haben die schon hinter uns.

Michael Ebert