Bundesliga

Club zieht Einspruch zurück

Nürnberg: Sechs Spiele Sperre drohten

Club zieht Einspruch zurück

Die Szene, die zur Sperre führt: Schäfer gegen Misimovic.

Die Szene, die in der Folge zur Sperre führt: Schäfer gegen Misimovic. picture alliance

Das DFB-Sportgericht hatte gegen Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer nach seiner Aktion gegen Misimovic beim Sieg des Aufsteigers in Wolfsburg (3:2) eine Sperre von vier Spielen verhängt, die der Club nicht akzeptierte.

In der mündlichen Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht bekräftigte Schiedsrichter Markus Schmidt, dass er "die Tätlichkeit nicht wahrgenommen" hätte. Dies war die Voraussetzung, damit der DFB-Kontrollausschuss überhaupt erst aktiv werden konnte. Auch auf intensive Nachfragen von FCN-Anwalt Christoph Schickhardt blieb der Referee bei dieser Darstellung.

Eigentlich wollte der Club mit seiner Argumentation genau hier ansetzen. Aus Sicht der Franken musste Schmidt die Aktion gesehen haben und somit wäre eine Tatsachenentscheidung getroffen, die Sanktionen im Nachhinein ausgeschlossen hätte.

Schäfer selbst argumentierte, dass er nur aufstehen wollte, sein Bein jedoch durch Misimovic festgeklammert gewesen sei. Er habe dann abgestoppt und seinen Gegenspieler nicht schlimm berührt. Vorher hätte ihn Misimovic gefoult. Doch Schiedsrichter Schmidt hatte die Spielsituation wegen einer Abseitsstellung und nicht wegen Foulspiels unterbrochen. Misimovic ließ ebenfalls schriftlich erklären, dass er keine sportwidrige Handlung begangen habe.

Daraufhin empfahl das Gericht dem Club seinen Einspruch zurückzuziehen. Sollte das Gericht zu der Entscheidung kommen, dass Schäfer eine Tätlichkeit ohne vorheriges Foulspiel von Misimovic begangen zu haben, drohten dem Club-Keeper sechs Spiele Sperre. Das wäre das Mindeststrafmaß für eine Tätlichkeit ohne vorherige Provokation. Nach kurzer Beratung zwischen Schäfer, Sportdirektor Bader und Schickhardt entschieden die Franken, den Einspruch zurückzuziehen.

Nachvollziehen konnten die Nürnberger das Verfahren jedoch nicht. "Die Position des Schiedsrichters wurde sehr unkritisch übernommen", kommentierte Schickhardt das Verfahren. Der Verlauf sei "weder für den Spieler noch den Verein plausibel". Und ergänzte, dass man "sehr, sehr enttäuscht über die Verhandlung" sei.