Bundesliga

Toni heizt Konflikt weiter an

München: Stürmer forciert Wintertransfer

Toni heizt Konflikt weiter an

Bayern München: Luca Toni und Louis van Gaal

Werden wohl keine Freunde mehr: Trainer Louis van Gaal und Stürmer Luca Toni. imago

Zugespitzt hatte sich die Situation erstmals, als Toni aus Enttäuschung über seine Auswechslung zur Halbzeitpause im Bundesligaspiel gegen Schalke 04 (1:1) vorzeitig das Stadion verlassen hatte. Es folgte eine Geldstrafe. Wenig später entschuldigte sich der Stürmer bei der Mannschaft für sein Verhalten auf seiner Website, berichtete jedoch zugleich "von vier langen Monaten voller Entbehrungen und Unverständnis mit dem aktuellen Trainer".

Genug Frust abgelassen? Nein! Gegenüber dem italienischen Fernsehsender "RAI3" heizt Toni den Konflikt mit van Gaal weiter an. "Seit vier Monaten habe ich Probleme mit ihm. Alles hat seine Grenzen. Unser Verhältnis ist so gut wie am Ende", sagte der 32-Jährige. Und von der Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" wird Toni mit den Worten zitiert: "Ich würde gerne nach Italien zurückkehren, um die Tore zu schießen, die mich in die Nationalmannschaft zurückbringen. Von den derzeit aktiven Stürmern bin ich immer noch derjenige, der die meisten Tore in der Nationalelf geschossen hat." Zuletzt wurde er allerdings von Nationaltrainer Marcello Lippi nicht mehr berücksichtigt. Damit wachsen die Spekulationen um eine Wechsel in der Winterpause weiter.

Doch ist van Gaal dann überhaupt noch Trainer in München? "Wir haben das Thema einer Entlassung van Gaals intern nicht diskutiert. Wir haben mit dem Trainer gemeinsam die Situation analysiert. Wir haben ihm unsere volle Unterstützung zugesichert und werden gemeinsam in aller Ruhe versuchen, die Probleme zu lösen", sagte Hoeneß in der TV-Sendung Blickpunkt Sport im Bayerischen Fernsehen.

Eine Jobgarantie? Wohl eher nicht. Denn wie lange an van Gaal noch festgehalten wird, sagte Hoeneß nicht. Hoeneß beschwerte sich unterdessen über den öffentlichen Druck auf den Coach, der mit seinem Team als Siebter der Bundesliga auch national weit unter den Erwartungen liegt. "Wie die Spekulationen in letzter Zeit Blüten treiben, das ist furchtbar. Der Druck, der von den Medien auf Verein, Spieler und Trainer aufgebaut wird, der ist teilweise nicht zu ertragen", sagte er.

Der nach 30 Jahren scheidende Manager, der Beckenbauer am Freitag auf der Jahreshauptversammlung der Bayern ins Präsidentenamt nachfolgen soll, räumte auch eigene Versäumnisse ein. "Natürlich macht jeder in seinem Beruf mal Fehler und sicherlich hat der eine oder andere Transfer nicht gleich so funktioniert", sagte Hoeneß.