Bundesliga

Rangnick sieht "keine Grenzen" bei Carlos Eduardo

Hoffenheim: Debüt in der Nationalelf

Rangnick sieht "keine Grenzen" bei Carlos Eduardo

Hoffenheim: Carlos Eduardo

Präsentiert sich derzeit in absoluter Topform: Hoffenheims Carlos Eduardo. imago

Erst durfte mit Carlos Eduardo (22) der erste Profi der TSG 1899 in der Selecao debütieren, dann gelang mit dem spektakulären 4:0 in Köln der höchste Auswärtssieg der bisherigen eineinhalb Jahre in der 1. Liga. Und auch dieses Kapitel kommt nicht ohne den Brasilianer aus.

Nach fünf Minuten hatte er Hoffenheim bereits in Front geschossen, später ließ er mit forschen Dribblings Spieler wie Petit oder Maniche ziemlich alt aussehen. "Er ist nicht normal", lobt Demba Ba seinen Kollegen und Christian Eichner meint: "Ich weiß nicht, ob es momentan einen Besseren in der Liga gibt."

Für Hoffenheim jedenfalls ist er so wertvoll wie nie. Drei Tore und drei Assists hat Carlos Eduardo bislang gesammelt, zuletzt zeigte er auch jene Konstanz, die der Trainer von ihm fordert. "Von seinen 13 Spielen waren gefühlte 10 richtig gut", sagt Ralf Rangnick über den quirligen Spielmacher. Ein höchst respektabler kicker-Notenschnitt von 2,73 belegt diese These. Zudem bewies Carlos Eduardo am Samstag seine Vielseitigkeit: Er begann links im offensiven Mittelfeld, wechselte aber bald in die Zentrale. Auch auf rechts kam er schon mehrfach zum Einsatz.

Bei ihm erkenne ich keine Grenzen. Er kann in ein, zwei Jahren bei jedem Verein der Welt spielen.

Trainer Ralf Rangnick

"Die Nationalelf hat mir unheimlich viel Selbstbewusstsein gegeben", erklärt er seinen bärenstarken Auftritt in Köln, bei dem er erneut auch im Spiel gegen den Ball glänzte. Carlos Dunga, der Coach der Selecao, sagte ihm, er dürfe auf weitere Einladungen hoffen. "Und natürlich wünsche ich mir, bei der WM dabei zu sein." Auch Rangnick traut Carlos Eduardo längst den Sprung auf die ganz große Bühne zu: "Bei ihm erkenne ich keine Grenzen. Er kann in ein, zwei Jahren bei jedem Verein der Welt spielen."

Natürlich hoffen sie im Kraichgau, dass der Verein auch dann noch TSG 1899 heißen wird, zumal sie den Vertrag mit ihm bis 2013 verlängerten. Carlos Eduardo jedenfalls betont: "Ich fühle mich hier wohl. Hoffenheim wird weiter wachsen in den nächsten Jahren." Und dennoch: Aus dem einst teuersten Spieler der 2. Liga, acht Millionen Euro sollen 2007 an Gremio Porto Alegre fällig gewesen sein, könnte bald einer der teuersten der Bundesliga werden.