Bundesliga

Schweinegrippe bei Dedic

Bochum: Mit Glück und Grote

Schweinegrippe bei Dedic

VfL Bochum: Dennis Grote

Moment der Entscheidung: Dennis Grote erzielt den Treffer des Tages für den VfL Bochum. imago

Bochum spielte zwar weitgehend enttäuschend, sackte aber drei Punkte ein und holte sich enorm wichtigen Rückenwind vor dem Kellerduell am Freitag gegen den 1. FC Köln.

Der Erfolg glückte mit einer völlig umgekrempelten Mannschaft, weil neben Yahia und Dedic auch Routinier Diego Klimowicz passen musste, dann nacheinander Mimoun Azaouagh und Joel Epallé verletzt raus mussten. Auch gegen den 1. FC Köln werden zumindest Dedic und Azaouagh (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel) nicht teilnehmen können, Yahias Einsatz ist noch fraglich. Bei Dedic stellte sich am Dienstag schließlich heraus, dass er sich mit dem H1N1-Virus infiziert hat. "Glücklicherweise haben wir die Symptome sehr früh erkannt. Es wurden umgehend Vorsichtsmaßnahmen getroffen, so dass eine Ansteckung anderer Spieler unwahrscheinlich ist. Zumal sich die meisten mittlerweile gegen das H1N1-Virus haben impfen lassen", so Mannschaftsarzt Karl-Heinz Bauer.

Dennoch steht die Freude über den Sieg in Hamburg im Mittelpunkt. Dabei schien sich zunächst die Serie der blutarmen Auswärtsvorstellungen, die schon seine Vorgänger Marcel Koller und Frank Heinemann (Ausnahme: das 1:0 in Nürnberg) beklagen mussten, auch unter Heiko Herrlich fortzusetzen. Es war wenig ansehnlich, was der VfL im Vorwärtsgang bot. Der entscheidende Treffer nämlich entsprang fast dem einzigen gefährlichen Angriff, als sich Stanislav Sestak gegen Joris Mathijsen durchsetzte und Dennis Grote seine Flanke zum 1:0 nutzte. Immerhin dürfen die Bochumer also auf eine glänzende Chancenverwertung verweisen; gefährliche Vorstöße blieben ansonsten überaus selten. Bochum kämpfte zwar mit großem Einsatz, spielte oft aber zu kopflos und hatte letztendlich Glück und Grote, um sich den zweiten Auswärtssieg der Saison zu sichern. "Gallig und giftig in den Zweikämpfen" wollte Herrlich seine Elf sehen; das zumindest gelang in Ansätzen, spielerisch aber war die Vorstellung erneut schwach.

Spielbericht

Angesichts großer Personalnot feierte übrigens Roman Prokoph (24), ein Offensivmann aus dem Regionalliga-Team, gegen den HSV sein Bundesliga-Debüt und war im richtigen Augenblick zur Stelle: Per Kopf wehrte er einen Kopfball von Robert Tesche auf der Linie für den bereits geschlagenen Philipp Heerwagen ab und hatte damit entscheidenden Anteil an Heiko Herrlichs erstem "Dreier" im dritten Bundesligaspiel als verantwortlicher Mann auf der Bochumer Bank.

Den Rückenwind aus diesem Spiel gilt es für Bochum zu nutzen gegen Köln, weil danach gegen Stuttgart (A), den FC Bayern (H) sowie Hannover (A) komplizierte Aufgaben anstehen. "Wichtig war, dass wir mal so ein Lebenszeichen gesendet haben, wie die Gladbacher das in Hamburg vor zwei Wochen schafften", jubelte Marcel Maltritz. "Aber klar ist auch, dass wir gegen Köln jetzt nachlegen müssen. Sonst war dieser Dreier nicht viel wert."