Bundesliga

Fromlowitz: Start mit "einer Art Training"

Schalke-Spiel findet wohl statt

Fromlowitz: Start mit "einer Art Training"

Hannover 96: Florian Fromlowitz

Schweres Erbe: Florian Fromlowitz tritt die Nachfolge von Robert Enke im Tor von Hannover an. imago

Bei der gemeinsamen Fahrt zur Andacht in der Marktkirche war der Platz Robert Enkes im Mannschaftsbus leer geblieben.

"Ob Bus, Kabine, Trainingsplatz oder Stadion - überall wird die Mannschaft mit dem Fehlen Enkes konfrontiert werden. Das macht es schwer, die Dinge zu verarbeiten", heißt es aus dem Umfeld der Spieler, die sich selbst öffentlich weiterhin nicht äußern wollen.

Man kann davon ausgehen, dass wir spielen werden. Das ist der richtige Weg. Wir haben in sechs Tagen ein Bundesligaspiel, und es ist gut, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die wir können.

Jörg Schmadtke

Wie geht es bei 96 weiter? Am heutigen Montagnachmittag soll nach einer Zusammenkunft in der Kabine "eine Art Training", so Mediendirektor Andreas Kuhnt, versucht werden. Und nach Meinung von 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke soll die Partie von Hannover bei Schalke 04 wie geplant an diesem Samstag stattfinden. Nach dem Tod von Torwart Robert Enke brauche die Mannschaft einen "Zielpunkt", sagte Schmadtke am Montag im ZDF-Morgenmagazin. "Ich gehe davon aus, dass das Spiel stattfindet", betonte der Manager.

Erstes Training ohne Bergmann

Das Team hatte sich schließlich am Montag gegen 13.00 Uhr im Kabinentrakt der Arena mit Offiziellen getroffen und zunächst das weitere Vorgehen besprochen. Gegen 14.40 Uhr führte Co-Trainer Dirk Bremser in Vertretung des an einem grippalem Infekt erkrankten Coaches Andreas Bergmann die Spieler auf den Übungsplatz hinter dem Stadion, um erstmals wieder gemeinsam zu trainieren.

Die Bewältigung der Geschehnisse vollziehen die Spieler unterschiedlich. Eine Gruppe mit Balitsch, Stajner und Jan Rosenthal fand sich am Donnerstag zum Laufen zusammen, am Freitag schoss Stajner unter Anleitung von Konditionstrainer Edward Kowalczuk auf dem Trainingsgelände alleine aufs Tor. Auf seine schwierige Mission als Enke-Nachfolger bereitete sich Torhüter Florian Fromlowitz mit einer kraftspendenden Reise in seine Heimat Kaiserslautern vor, wo er die Familie, Freundin und seinen ehemaligen Torwarttrainer beim 1. FCK, Gerry Ehrmann, traf.

"Florian wird kein spezielles Programm absolvieren. Nichts Außergewöhnliches, was zusätzlich Stress verursachen könnte", so Michael Serr, Manager und Freund des 23-Jährigen. Zuversicht schöpfe sein Schützling aus der Reihe guter Spiele, die er erst jüngst im Bundesligator für 96 gezeigt habe. Vor allem aber sei es das gute Verhältnis zu Enke, das Fromlowitz stark mache. Serr: "Robert hatte sich bei Florian bedankt, dass dieser ihn so gut vertreten hatte. Wenn Enke zuletzt an einem freien Tag freiwillig trainierte, hat sich Florian meist spontan angeschlossen."

Solidarität, die Fromlowitz umgekehrt auch bei den anstehenden Aufgaben helfen wird, wenn ihm sicher über Hannovers Grenzen hinaus die Fußballfans den Rücken stärken werden.