Bundesliga

Das Rätsel Rosenberg

Bremen: Zuletzt traf der Schwede am 15. März

Das Rätsel Rosenberg

Markus Rosenberg (Werder Bremen)

Im Winter droht der Abschied: Werder-Stürmer Markus Rosenberg. imago

In dieser Saison, zudem durch eine Knieverletzung behindert, rennt Rosenberg mehr seiner Form als den Bällen auf dem Rasen hinterher. Kein Treffer in drei Wettbewerben, bei fünf Spielen in der Bundesliga, einer Pokal-Partie und drei internationalen Einsätzen.

Die Leistungskurve zeigt nach unten. Zuletzt, beim Spiel in Bochum, berief Trainer Thomas Schaaf den formschwachen Angreifer nicht mal mehr ins Aufgebot, weil er zuvor in Wien als Einwechselspieler restlos enttäuscht hatte. Kein Engagement, kein gewonnener Zweikampf. Die Quittung: Wenige Tage später, beim Pokal gegen St. Pauli, erhielt Nachwuchsstürmer Torsten Oehrl den Vorzug.

"Ich weiß nicht, warum", reagierte Rosenberg, ansonsten ganz der Charme in Person, recht frustriert. Er verstand die Welt nicht mehr. Noch nicht einmal in Spurenelementen zeichnete sich eine selbstkritische Note ab.

Harte Worte von Klaus Allofs

Harte Worte findet daher Klaus Allofs, wenn er auf das Sorgenkind angesprochen wird. Markus bringe nicht das, was sie von ihm kennen würden, sagt der Werder-Chef: "Er hat schon mehr gezeigt." Wie wahr: Ein anderer Rosenberg stellte sich vor, als er im Januar 2007 für eine Ablöse von drei Millionen Euro von Ajax Amsterdam an die Weser kam. Seine beste Saison absolvierte er 2007/08: 14 Tore in 30 Bundesliga- spielen als Qualitätsmerkmal. Insgesamt nimmt sich seine Trefferquote gar nicht so schlecht aus: 29 Tore in 78 Spielen in der Meisterschaft, sechs Tore in neun Pokalspielen. Nur international hat der Blondschopf weitgehend Ladehemmung. Immerhin bestritt er 27 Europacup-Partien, erzielte indes nur zwei mickrige Treffer.

Im Winter droht sogar der Abschied

In Bremen hoffen sie noch auf den Durchbruch. Allofs, als früherer Stürmer ein Experte, fordert den Profi auf, "zu rackern und den unbedingten Willen an den Tag zu legen. Dann kommen auch wieder Sicherheit und Torgefahr".

Der Status quo sieht so aus: Pizarro und Marin sind gesetzt, dann kommt Hugo Almeida. gemeinsam mit dem Talent Oehrl folgt Rosenberg. Der Eindruck täuscht nicht, dass er auf Bewährung spielt. Sollte keine Besserung eintreten, so könnte der Nationalspieler im Winter zum Verkauf stehen.

Hans-Günter Klemm