Seine Zukunft soll weiter im Kraichgau liegen: Mittelfeldspieler Tobias Weis. imago
"Wir müssen aufpassen, dass sich das hier oben drin nicht festsetzt", sagt Manager Jan Schindelmeiser und tippt sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. Man dürfe sich gar nicht erst einreden, gegen die Großen nicht gewinnen zu können. Der Trainer fahndet indes nach sportlichen Optionen. "Ein Fighter wie Tobias Weis hätte uns vielleicht gutgetan", sagte Ralf Rangnick mit Blick auf das 1:2 gegen die "Wölfe".
Der 24-Jährige Mittelfeldspieler stand gegen den Meister zum zweiten Mal im Kader, seit ihm Ende August bei einer Knie-OP Schleimhautfalten entfernt wurden und der Knorpel geglättet werden musste. Am Freitag beim Test in Fürth sollte er sein Comeback geben, doch am Mittwoch zog sich Weis einen kleinen Faserriss im rechten Oberschenkel zu und muss nun wieder einige Tage passen. Nach zuletzt Ba, Obasi, Simunic, Compper und Beck ist er der Nächste mit einer größeren oder kleineren Muskelblessur.
"Dabei wäre die Spielpraxis für mich sehr wichtig gewesen", meint Weis, schließlich wolle er "so schnell wie möglich wieder in die Startelf". Doch auf seiner Position im rechten Mittelfeld konnte Carlos Eduardo (22) zuletzt überzeugen, vor allem was die Offensive betrifft. Eine weitere Option im Kader ist zudem Franco Zuculini (19), der aber noch an seiner Eingewöhnung arbeitet. Für Weis geht es auch darum, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Im Sommer läuft sein Vertrag aus, noch in dieser Woche soll es deshalb Gespräche zwischen seinem Berater Uli Ferber und Jan Schindelmeiser geben.
Die Tendenz für Weis, der 2007 noch zu Zweitligazeiten nach Hoffenheim kam, klingt eindeutig: "Ich will hier verlängern." Allerdings wird man beim Verein in finanziellen Fragen seinem Status gerecht werden müssen, den er mittlerweile als Nationalspieler (ein Länderspiel bei der Asienreise im Juni) genießt. Schindelmeiser entgegnet zwar auf die Frage nach dem Willen zur Verlängerung ein "ja, absolut", möchte aber "keinen Druck aufbauen". Ralf Rangnick klingt abwartender: "Wenn Tobias gesund und fit ist, ist er ein wichtiger Spieler für uns. Aber Fakt ist: Er war in den letzten drei Monaten nicht fit." Umso wichtiger wäre ein baldiges Comeback.
Martin Gruener
