Bundesliga

Phänomen Magath: Ihm gelingt alles

Schalke: Rakitic aus der Versenkung geholt

Phänomen Magath: Ihm gelingt alles

Felix Magath (Schalke 04)

Hat mit Schalke die Spitze vor Augen: Felix Magath. imago

Beispiel Ivan Rakitic (21): Am Donnerstag war der Kroate nach verpasster WM-Qualifikation noch verspätet in Gelsenkirchen eingetroffen, ohnehin schien sein Standing bei Magath nicht mehr allzu gut. Viermal hintereinander zählte der Mittelfeldmann nicht mehr zur Startelf. In Stuttgart erhielt Rakitic plötzlich und unerwartet den Vorzug vor Levan Kenia (18) - und erzielte prompt das 1:0. Und wo er im Vorjahr unter Fred Rutten (46) wohl noch über die wochenlange Missachtung geklagt hätte, schnurrt Rakitic nun: "Ich wollte dem Trainer etwas von seinem Vertrauen zurückgeben." Nur zur Erinnerung: Jüngst gegen Frankfurt hatte der ebenfalls aus der Versenkung geholte Gerald Asamoah (31) getroffen.

Beispiel Kevin Kuranyi (27): Den Torjäger ließ Magath zunächst trotz Grippe voll trainieren, bis Kuranyi eine Woche flachlag. Nach den Tests in Bern und Schaffhausen kritisierte der Coach öffentlich die - im Grunde nur logische - schlechte Verfassung des Angreifers. Natürlich spielte Kuranyi in Stuttgart trotzdem. Und traf zum Sieg, erstmals seit seinem Doppelpack in Nürnberg am ersten Spieltag. Und für den Dauer-Druck des Chefs zeigt sich Kuranyi sogar dankbar: "Als Magath kam, hat sich vieles geändert. Auch ich habe sehr viel und sehr hart an mir gearbeitet. Aber es geht noch mehr."

Beispiel Christoph Moritz (19) und Lukas Schmitz (21): Zwei Nobodys, die aus der A-Jugend und aus Regionalliga kamen - und unter Magath in der Bundesliga nun tragende Rollen einnehmen. Schmitz stand zum vierten Mal in Serie in der Startformation, Moritz zum insgesamt achten Mal. Leistungseinbrüche? Fehlanzeige.

Wie Magath das macht? "Er verlangt von jedem 100-prozentigen Einsatz, und jeder ist topfit", erklärt der verletzte Jermaine Jones (27). "Deshalb macht es keinen großen Unterschied, wer spielt. Jeder gibt alles für die Mannschaft." Und für Magath, dessen Arbeitseinstellung und Siegermentalität seine Profis förmlich aufgesaugt haben.