Bundesliga

Grafite: Jetzt muss er auf die Bank

Wolfsburg: Veh sauer nach öffentlicher Kritik

Grafite: Jetzt muss er auf die Bank

Nicht in der Form des Vorjahres: Nun machte Grafite seinem Ärger Luft.

Nicht in der Form des Vorjahres: Nun machte Grafite seinem Ärger Luft. imago

"Mich schon nach fünf Minuten in der zweiten Halbzeit auszuwechseln, ist vom Trainer nicht okay. Ich bin kein kleiner Junge und auch keine 20 Jahre mehr. Ich bin Familienvater. Ich habe eine Geschichte in diesem Verein. So eine Auswechslung zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht verdient." Knallharte Worte, auf die der überraschte und verärgerte Veh am Sonntag gegenüber dem kicker nur mit einem Satz reagierte: "Das hätte er besser nicht sagen sollen!"

Was ist los mit Grafite? Bisher konnte er lediglich mit seinen drei Toren beim Champions-League-Auftakt gegen Moskau (3:1) ein Ausrufezeichen setzen. Beim 1:1 in Bochum war er zwar kein Totalausfall, dennoch wirkt der 28-Tore-Mann des Meisterjahres mittlerweile wie ein Fremdkörper in der zuletzt ordentlich spielenden Mannschaft. Erst zwei Tore stehen auf dem Konto des bulligen Stürmers, der nicht klarzukommen scheint mit dem vom Trainer verlangten Kurzpassfußball. Wurde Grafite im Vorjahr noch pausenlos mit langen Bällen gefüttert, so muss er nun vermehrt Flachpässe verarbeiten, die jedoch seine technischen Schwächen zum Vorschein bringen. Der Frust darüber platzte nun, wie schon auf Schalke (2:1), als er seine Mitspieler kritisierte, aus ihm heraus. Am Mittwoch wird Veh Grafite ins Gebet nehmen.

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Es scheint klar: In zwei Wochen, beim Heimspiel gegen Mönchengladbach, muss Grafite auf die Bank. Und Obafemi Martins (24) erhält seine Chance an der Seite von Edin Dezko (23). Gemeinschaftlich produzierten die beiden auch den Ausgleich in Bochum. Und wer war der Torschütze? "Es war Martins", so Veh, "er hat dem Ball die entscheidende Richtung gegeben. Edin hat ihn nur noch leicht berührt." Dzeko bestätigt: "Ich war noch dran, aber es ist sowieso egal, wer die Tore schießt."

Barzagli bleibt Reservist

Mit seiner Abwehr war Veh, auch der VfL in Bochum wieder einmal nicht zu null gespielt hat, zufrieden. "Wir haben gut gestanden, wesentlich besser als vorher", lobte der Trainer. Mit vorher meint Veh die Zeit, als noch Andrea Barzagli (28) den Abwehrchef gab. Der saß wie schon in der Champions League 90 Minuten auf der Bank. Und daran wird sich zunächst mal auch nichts ändern. Veh vertraut nun dem Duo Ricardo Costa (28) und Alexander Madlung (27).