Bundesliga

Klopp bei "Kloster"-Klausur als Krisen-Manager gefragt

Dortmund: Saisonstart der Borussia ist verpatzt

Klopp bei "Kloster"-Klausur als Krisen-Manager gefragt

BVB-Trainer Jürgen Klopp

Direkt nach dem Schlusspfiff gab es ein erstes Krisengespräch: BVB-Trainer Jürgen Klopp. imago

"Keine Panikaktion", wie Sportdirektor Michael Zorc (47) beteuert, "es soll vor der wichtigen Woche mit den drei Spielen in Hannover, im Pokal in Karlsruhe und gegen Schalke intensiv gearbeitet werden."

Dazu wird eine ungeschminkte Analyse gehören. Die Analyse, warum Dortmund keine Bundesliga-Idylle mehr ist, sondern erste Anzeichen einer Krise registriert. Die Analyse, warum der höher vorgewettete BVB den Saisonstart (nur fünf Punkte) vergurkte und sich nach der üblen Bayern-Klatsche jetzt in einem wenig erfreulichen Zustand von Ernüchterung und Ratlosigkeit befindet. "In allen Mannschaftsteilen sind wir noch nicht da, wo wir in der vorigen Saison aufgehört haben", gesteht Außenverteidiger Patrick Owomoyela (29). "Wir hatten uns nach dem Auftaktsieg über Köln deutlich mehr ausgerechnet", sagt Mats Hummels (20). "Die Erwartungen waren sehr hoch. Vielleicht ist die Mannschaft damit überfordert", meint Roman Weidenfeller (29). Unstrittig ist, dass sich Dortmund vor dem Großbrand in der zweiten Spielhälfte im maximalen Leistungsbereich bewegte, das Spiel kontrollierte und höher führen konnte. Unstrittig ist aber auch, dass dieser punktuell überzeugende Fußball (wie schon häufig seit dem 7. August) in den totalen Verlust von Souveränität, Sicherheit und Stabilität mündete. "Plötzlich liegst du in Rückstand, und du weißt nicht, wie und warum", sagt Zorc.

Ansatzpunkte der Kritik bietet...

... die Defensive: Schon elf Gegentore (2,2 im Schnitt gegenüber 1,1 in der vorigen Saison) belegen die alarmierende Verfassung des einstigen Dortmunder Prunkstücks. Allein den beiden noch nach ihrer Vorjahresform suchenden Innenverteidigern Neven Subotic (20) und Felipe Santana (23) die Schuld für unstrukturiertes Abwehrverhalten zuzuweisen, träfe den Kern des Problemes freilich nicht vollends. Insgesamt fehlt der Zugriff und die Konsequenz in der Bekämpfung des Gegners. Das fängt vorne an.

... die Offensive: Vielleicht drei Schüsse verirrten sich am Samstag in Richtung Münchner Tor. Durchschnittlich nur vier Chancen pro Spiel arbeitete der BVB seit der Köln-Partie mit ihren immerhin zwölf (!) Top-Möglichkeiten heraus. Es klemmt in Sachen Kreativität und Durchschlagskraft. Und: Mit Ausnahme von Nelson Valdez (25) sind die Stürmer derzeit eher Belastung als Hilfe.