Bundesliga

Die Problemzonen des Meisters

Wolfsburg: Startelf-Chance für Neuzugang Martins?

Die Problemzonen des Meisters

Armin Veh, VfL Wolfsburg

Einige Problemfälle: Trainer Armin Veh ist in Wolfsburg gefordert. imago

Reine Spekulation. Fakt ist aber: Das Engagement der Mannen von Trainer Armin Veh (48) war in den Spielen zuletzt nicht so hoch wie noch im Meisterjahr. Probleme gibt es in allen Mannschaftsteilen.

Problemzone Abwehr

Sieben Gegentore bei den Pleiten gegen den HSV (2:4) und in München (0:3), die Defensive wackelt. Das Hauptproblem liegt in der Innenverteidigung. Andrea Barzagli (28) spielt unter Form, neben dem Italiener ist die Verunsicherung noch größer. Nach seinem ersten ernsthaften Patzer in Köln musste Alexander Madlung (27) gegen Hamburg raus, Jan Simunek (22) erhielt seine Chance, musste nach katastrophalen 38 Minuten, in denen dem Tschechen nicht zum ersten Mal die Nerven versagten, das Feld wieder räumen. In einer Partie verunsicherte Trainer Veh somit zwei Spieler. Madlung hat nun wieder die Nase vorn, ist allerdings nicht ausgestattet mit dem Selbstvertrauen eines unumstrittenen Stammspielers, der sich auch mal einen Fehler erlauben darf. Die Nummer vier, Ricardo Costa (28), blieb bislang völlig außen vor.

Problemzone Mittelfeld

Die größten Sorgen macht die rechte Seite, wo sich dreimal Neuzugang Karim Ziani (27) mehr schlecht als recht versuchen durfte. In München machte es Ashkan Dejagah (23) indes nicht besser, verteidigt wie Ziani zu schwach. In der Vorsaison überzeugte rechts in der Raute noch der defensiver denkende Sascha Riether (26). Den sieht Veh allerdings am besten hinten rechts aufgehoben, auch weil dort eine qualitativ hochwertige Alternative fehlt. Riethers Vertreter ist Peter Pekarik (22), Vehs Zutrauen in dessen Fähigkeiten scheint begrenzt. Als defensivere Möglichkeit für die rechte Mittelfeldseite kommt sonst nur noch der zuletzt lange durch eine Innenbanddehnung außer Gefecht gesetzte Makoto Hasebe (25) infrage. Ein weiteres Problem wurde in München deutlich: Wenn Kapitän Josué (30) ausfällt, gibt es keinen zumindest annähernd gleichwertigen Ersatz. Riether und der linke Mittelfeldmann Christian Gentner (24), die es noch am ehesten wären, werden auf anderen Positionen gebraucht. Also spielte Jonathan Santana (27), der bis dato nicht einmal im Kader gestanden hatte.

Problemzone Angriff

Edin Dzeko (23) und Grafite (30) sind noch nicht richtig in Schwung. Beide trafen jeweils erst einmal, bei den Niederlagen gegen den HSV und in München hielten sie sich zurück. Auch ihnen ist anzumerken, dass sie die Umstellung zum von Veh gewünschten Kurzpassspiel noch nicht vollzogen haben. Die langen Bälle aus der Abwehr, so wie sie es liebten, kommen nicht mehr so oft. Und auch im Abschluss fehlte zuletzt die Kaltschnäuzigkeit. Armin Veh könnte nun reagieren und Neuzugang Obafemi Martins (24) bringen. Der Nigerianer hat als Joker überzeugt, bereits zwei Tore erzielt. Nur: Ein Meisterstürmer auf der Bank, Dzeko oder Grafite? Einen verärgerten Angreifer gäbe es garantiert. Und damit das nächste Problem.

Thomas Hiete