Bundesliga

Prince Tagoe: Eine fristlose Kündigung und die Folgen

Hoffenheim: Juristisches Nachspiel droht

Prince Tagoe: Eine fristlose Kündigung und die Folgen

Wurde zum Streitfall: Prince Tagoe.

Wurde zum Streitfall: Prince Tagoe. imago

Und weiter: "Vor diesem Hintergrund konnte daher das Arbeitsverhältnis mit dem Spieler nicht aufrechterhalten werden." Sport-Bild spekuliert am Mittwoch über die Gründe der Kündigung des am 9. Juni 2009 geschlossenen Vertrages und berichtet, der ablösefrei verpflichtete ghanaische Nationalspieler soll Herzprobleme haben. Ein Gegengutachten, vom Management des Spielers laut Tagoes Anwalt Markus Buchberger in Auftrag gegeben, widerlege dies. "Dieser Kardiologe hat die Sporttauglichkeit bislang nicht verneint", erklärt Buchberger. Zu medizinischen Details schweigt der Klub: "Wir sind nicht befugt, Einzelheiten über den Gesundheitszustand des Spielers bekanntzugeben, da uns dies von dessen Anwalt ausdrücklich untersagt worden ist."

Der Reihe nach: Am 9. Juni bestand Tagoe den obligatorischen Medizincheck bei Mannschaftsarzt Dr. Pieter Beks ohne Beanstandungen. Weil Tagoe wie Teamkollege Isaac Vorsah noch im Länderspieleinsatz war, stieß er erst im Trainingslager in Leogang zur Mannschaft. Dort soll der Angreifer häufig einen äußerst schlappen Eindruck hinterlassen haben. Nachdem bei einer eingehenden Untersuchung in Heidelberg am 30. Juni die Herzprobleme diagnostiziert wurden, sei am selben Tag die fristlose Kündigung eingereicht worden, erläutert Buchberger.

"Nach dem derzeitigen Stand der medizinischen Untersuchungen müssen wir leider davon ausgehen, dass Prince Tagoe die Spiellizenz entzogen wird", erklärte der Klub. "Ein Untersuchungsergebnis, das dieser Einschätzung widerspricht oder entgegensteht, liegt uns bis zum heutigen Tage nicht vor und ist uns nicht bekannt." Buchberger hält dies für "nicht korrekt", weil die Untersuchung vor Vertragsunterzeichnung die Sporttauglichkeit bestätige. Das Gegengutachten ließ er dem Klub noch nicht zukommen, "weil ich noch auf die Unterlagen der ersten Untersuchung durch den Klub warte", sagt der Anwalt.

Werden sich die Parteien nicht einig, dürfte Hoffenheim arbeitsrechtlich wenig Chancen haben. Laut FIFA-Statuten ist ein Vertrag gültig, sobald die Sporttauglichkeit einmal attestiert wird.

Uwe Röser