Bundesliga

Weidenfeller auf der Kippe

Dortmund: Klopps Warnschuss für Kringe

Weidenfeller auf der Kippe

Florian Kringe und BVB-Coach Jürgen Klopp

Im Pokal nicht im Kader: BVB-Coach Jürgen Klopp verzichtete auf Florian Kringe. imago

Klopp hat in der Vorbereitung immer darauf hingewiesen, dass es Härtefälle geben wird. Jetzt ist Kringe sein erstes Opfer. "Wir haben diesen harten Konkurrenzkampf eben", bemerkt Sportdirektor Michael Zorc (46), "und genau das war gewollt."

Der Warnschuss hat Kringe erschreckt. Äußern wollte er sich am Wochenende nicht. Dabei hätte er das Unheil durchaus kommen sehen können: Der einst wegen seiner Vielseitigkeit als unentbehrlich geltende Profi stand schon eine halbe Ewigkeit (seit dem 21. März, 1:0 gegen Bremen) nicht mehr in der Dortmunder Startelf, manchmal aus Verletzungsgründen, zuletzt aber, weil Klopp seine Raute offensiver (mit Blaszczykowski und Sahin) ausrichten wollte. Ohne ihn.

An diesem Grundgedanken hielt der Coach fest. Kringe nun nicht einmal mehr einen Platz auf der Bank zu reservieren, gilt als Reaktion auf dessen bestenfalls unauffällige Trainings- wie Testspielleistungen. Großkreutz oder Öztekin profilierten sich in den vergangenen Wochen, ihr einst als Dortmunder Dauerbrenner bekannt gewordener Teamkamerad (179 Bundesliga-Einsätze, 18 Tore) sucht seine Form noch. Markus Feulner (27) hat sie ebenfalls bisher nicht gefunden, stand aber im Kader für Weiden.

Von dort holperte die Borussia in Runde zwei. "Wir sind kein glücklicher Sieger, aber ein Sieger trotz schlechten Spiels", knurrte Klopp, "wir wissen, dass das nichts war." Mohamed Zidan (27), der mit seinem Tor in der Schlussminute zwischenzeitlich aufkeimende Hoffnungen der Amateure beerdigte, registrierte am Samstag die ewige Wiederkehr eines bestimmten Pokal-Musters: "Es ist in der ersten Runde immer dasselbe. Man denkt, es wird einfach, und dann ist der Gegner motiviert. Ich kann verstehen, dass der Trainer unzufrieden ist." Dass der BVB die Tage vor dem Saisonstart konzentrierter als die 90 Minuten von Weiden bestreiten muss, steht für den Ägypter außer Frage, "sonst", mahnt er, "geht der Bundesligastart schief."

Das Personaltableau vorher noch einmal zu variieren, wie hartnäckige Gerüchte um eine Verpflichtung von Stürmer Seydou Doumbia (21, 30 Tore in 44 Spielen für Young Boys Bern, Marktwert sieben Millionen Euro) wissen wollen, wird in Dortmund nicht erwogen. "Wer eins und eins zusammenzählen kann, sollte darauf nicht zu viel Tinte verschwenden", betonte Zorc am Sonntag.

Einsatz von Weidenfeller fraglich

Derweil bangen die Westfalen vor dem Saisonstart am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln um den Einsatz von Stammkeeper Weidenfeller. Der 28-Jährige zog sich am vergangenen Samstag im DFB-Pokal beim Regionalligisten SpVgg Weiden (3:1) einen Teilanriss des Innenbandes im linken Ellbogengelenk zu. Die Kernspintomographie zeigte nun zudem eine Einblutung an der besagten Stelle.

Sollte Weidenfeller im West-Duell nicht auflaufen können, wird Ersatztorhüter Marc Ziegler (33) beim Bindesliga-Start zwischen den Pfosten stehen.