Bundesliga

Markus Babbel: "Wir machen keine verrückten Dinge"

VfB Stuttgart: Vagner Love, Negredo, Pizarro - oder gar keiner?

Markus Babbel: "Wir machen keine verrückten Dinge"

Alvaro Negredo

Erzielte in der vergangenen Saison 19 Tore für Almeria: Alvaro Negredo. imago

"Die müssen arbeiten", sagte Babbel. Mussten sie auch am Sonntag noch, als rund ums VfB-Gelände die Saisoneröffnung mit 55.000 Interessierten stattfand. Horst Heldt und Jochen Schneider waren unterwegs, angeblich in Madrid, klar warum. Noch immer ist kein Nachfolger für Mario Gomez verpflichtet. Also arbeiten sie mit Hochdruck an dieser Personalie.

Nachdem die Verplichtungen von Demba Ba und Klaas-Jan Huntelaar gescheitert waren, sind nun Vagner Love (25, ZSKA Moskau), Alvaro Negredo (23, Real Madrid) und sogar Claudio Pizarro (30, zuletzt Werder Bremen, gehört FC Chelsea) die heißesten Kandidaten.

Vagner Love

Durch das Scheitern der Verhandlungen mit Huntelaar haben die Moskauer Blut geleckt, die Ablöseforderung auf knapp unter 20 Millionen geschraubt. Zudem sind sich Spieler und VfB noch nicht einig. Der Transfer wackelt.

Negredo

Der Madrilene, letzte Saison an UD Almeria ausgeliehen, erzielte in 70 Erstligaspielen in Spanien 31 Tore. Sein Spitzname ist "Bestie von Vallecas", sein Preis soll ebenso 18 Millionen Euro betragen, wie einst bei Huntelaar.

Pizarro

Mit 30 Jahren keine Lösung für die ferne Zukunft, aber einer, der Tore garantiert (08/09 waren es 17 in 26 Spielen). Er wäre die billigste Variante, falls Chelsea mitspielt. Rund 5 Millionen soll die Ablöse betragen. Allerdings möchte sich auch Werder die Dienste des Peruaners weiter sichern.

Babbel beobachtet die Bemühungen seiner Mitstreiter Heldt und Schneider, nimmt zugleich Brisanz aus der Sache: "Wenn bis zum Ligastart noch keiner da ist, ist es auch okay. Wir haben mit Cacau, Marica und Schieber drei Topstürmer. Solange keiner verletzt wird, reicht das." Doch von einer verletzungsfreien Saison sei gerade bei Stürmern nicht auszugehen, deshalb "ist wichtig, dass ein vierter dazukommt", so Babbel, "aber wir werden keine verrückten Dinge tun. Der Markt ist im Moment Wahnsinn". Diesen werde man nicht mitmachen, nur um einen Stürmer zu präsentieren. "Wir haben die Geduld und die Zeit, auf den richtigen Mann zu warten", sagt Babbel.

Cacau: "Bundesliga ist etwas anderes"

Eigentlich sollte der noch fehlende Stürmer helfen, die Qualifikation zur Champions League zu überstehen (18./19. 8. und 25./26. 8.). Die Spieler beobachten die Bemühungen interessiert. "Wenn er jetzt in den nächsten Tagen kommt, wird er im Pokal und vielleicht auch in den ersten Spielen der Saison noch nicht dabei sein", glaubt Matthieu Delpierre und vertraut daher Marica, Schieber und Cacau. Der Brasilianer wiederum relativierte den guten Auftritt in Fürth so: "Bundesliga ist etwas anderes. Da brauchen wir schon noch jemanden."

Zweite Baustelle in Babbels Team ist die rechte Offensivseite. Denn Roberto Hilbert fällt rund sechs Wochen wegen eines Bandscheibenvorfalls aus. In Fürth testete Babbel Sebastian Rudy (19). "Das ist natürlich eine Chance. Ich muss dem Trainer zeigen, dass ich das spielen kann", sagt der Mann, den Babbel als "hoch talentiert" bezeichnet. Jedoch sei das nicht seine gewohnte Position und man habe mit Elson und Simak noch weitere Spieler, die diese Rolle ausfüllen könnten. Nach dem Auftritt in Fürth muss Rudy im Training noch eine Schippe drauflegen, will er im Pokal gegen Großaspach zur ersten Elf zählen.

Martin Messerer