Bundesliga

Kuranyi kontert Kritik

Schalke: Jones will Comeback in Hoffenheim

Kuranyi kontert Kritik

Kevin Kuranyi, FC Schalke 04

Neuer Schwung durch neuen Trainer? Kevin Kuranyi will unter Felix Magath Gas geben. imago

"Kevin Kuranyi hat auch die Klasse von Dzeko und Grafite. Wenn er bereit ist, noch einmal an sich zu arbeiten, kann ich mir vorstellen, dass er genauso erfolgreich sein wird." Ein Urteil, das Kuranyi "als riesigen Ansporn" aufnimmt. Verbunden mit der Erkenntnis: "Dazu muss ich noch sehr, sehr viel arbeiten."

In der Tat: Bei 15 Toren liegt Kuranyis Saisonrekord, zuletzt traf er 13-mal. Grafite (28 Tore) und Dzeko (26) kamen jeweils auf (über) die doppelte Ausbeute. Und im Moment wähnen viele Beobachter Kuranyi von solchen Sphären weiter entfernt denn je. Anders als Sturmkollege Halil Altintop (26), der bei den härtesten Laufeinheiten vorneweg marschiert und auch in Testspielen wesentlich frischer wirkt, hängt Kuranyi spürbar durch. Allgemeine Schlussfolgerung: Unter Magath landet der Ex-Nationalspieler auf der Bank. Dass er sich längst noch nicht voll auf der Höhe präsentiert, räumt Kuranyi selbst ein. Alle grundsätzliche Kritik konterte er am Wochenende im Gespräch mit dem kicker indes deutlich: "Was da geschrieben wird, ist nicht nachvollziehbar. Ich arbeite hart. Und dass die Arbeit jetzt in den Knochen steckt, geht doch fast allen so."

Garantien auf einen Stammplatz, klar, gibt es nicht. "Ich muss mich beweisen wie jeder andere. Dann entscheidet der Trainer", sagt Kuranyi. Doch klingt er nicht wie einer, der sich um seinen Stammplatz ernsthaft sorgt. Objektiv betrachtet ist Kuranyi sogar unersetzlich. Denn: Im Kopfballspiel, das bei Standards ein wichtiges Schalker Stilmittel bleibt, kann ihm kein Rivale das Wasser reichen. Und: Angesichts des Qualitätsgefälles im Kader ist Magath fast gezwungen, das Trio Kuranyi, Altintop und Jefferson Farfan (24) gemeinsam auf den Platz zu bringen. Dass Farfan sehr wohl zentral hinter zwei Spitzen agieren könne, stellte der Boss eigens noch einmal klar.


Deutlich belebt wird die Konkurrenz im Mittelfeld erst, sobald Jermaine Jones (27, Haarriss im Schienbein) zurückkehrt. Doch das soll viel früher sein als erwartet, wie Jones bei der Saisoneröffnung am Sonntag vor über 100 000 Fans in der Arena verkündete: "Dreieinhalb Wochen sind vorbei, ich fühle mich gut. Ich hoffe, nur ein, zwei Spiele zu verpassen." Konkret: Jones will schon am 21. August in Hoffenheim wieder mitmischen. Ginge dieser Zeitplan auf, wäre die durchwachsene Vorbereitung vollends Makulatur.

M. Lehmann, T. Müller