Bundesliga

Simunic: "Hier gibt es viel mehr Qualität"

Hoffenheim: Kroate überzeugt beim Härtetest - Anfrage von Nürnberg für Nilsson

Simunic: "Hier gibt es viel mehr Qualität"

Josip Simunic

Beeindruckt mit Routine und Zweikampfstärke: Josip Simunic. imago

Und gleich der erste Härtetest zeigte seine Wirkung. Routiniert und souverän zugleich sah es aus, wie Simunic beim 1:0-Sieg über Panathinaikos Athen abräumte. Selbst ein französischer Nationalspieler wie Djibril Cissé sah kein Land gegen den Kroaten. "Von ihm kann ich noch eine Menge lernen", sagt Marvin Compper (24), der neben Simunic in der Innenverteidigung weiter reifen soll.

Immer mal wieder sieht man den Ex-Berliner im Training Tipps an die Kollegen geben, "aber er ist auffallend zurückhaltend in seiner Art", sagt Manager Jan Schindelmeiser über den sieben Millionen Euro teuren Neuzugang. Die Erfahrung von 230 Bundesliga- und 71 Länderspielen bringt Simunic bislang behutsam ein, dabei kommt der gesamte restliche Kader nur auf 519 Liga- und 95 Länderspiele.

"Die Jungs reden sehr viel, das macht es einfacher", meint Simunic über die Gewöhnung an den Hoffenheimer Vollgas-Fußball. Sein erstes Fazit nach zwei Wochen Training bei der TSG klingt zumindest recht positiv - jedenfalls für seinen aktuellen Arbeitgeber: "Ich will Hertha nicht schlechtreden, aber ich finde, hier gibt es viel, viel mehr Qualität."

Trainer Ralf Rangnick sah gegen Panathinaikos "natürlich noch Details" im Stellungsspiel, etwa bei Freistößen von der Seite, ansonsten war er mit dem Neuen recht zufrieden. "Sehr wahrscheinlich" (Rangnick) ist zudem, dass Simunic dem Spielerrat angehören wird, spätestens bis zum Pokalspiel bei Oberneuland (2. August) soll die Mannschaft dann daraus den Kapitän wählen. Zuletzt hatte Teilzeitkraft Selim Teber (jetzt Frankfurt) das Amt inne, seine Stellvertreter hießen Nilsson und Compper.

Beim Sieg über Athen trug Per Nilsson (26) die Kapitänsbinde, aber nur in der zweiten Häfte als die derzeit vermeintliche B-Elf auf dem Platz stand. Der Trainer lobte ihn zwar für "ein fehlerfreies Spiel", doch vorige Saison musste sich der Schwede mit 15 Einsätzen (Notenschnitt 3,65) begnügen, weil der später verletzte Matthias Jaissle (21, Kreuzbandriss) an ihm vorbei zur Stammkraft aufgestiegen war.

Nun will Nilsson mindestens bis Winter abwarten, welchen Stellenwert er sich in der Abwehr erkämpfen kann, "eventuell muss ich mich dann umsehen". Nach einem neuen Klub, versteht sich, auch wenn sein Vertrag noch bis 2011 läuft. Nürnberg fragte kürzlich bei seinem Berater an, doch diesen Sommer, so Nilsson, sei ein Wechsel "ganz sicher kein Thema. Ich will mich hier durchsetzen." Angesichts der Konkurrenz ein ziemlich schwieriges Unterfangen.

Martin Gruener