Bundesliga

Bald alles klar mit Stürmer Nilmar?

Wolfsburg: VfL bietet 13,5 Millionen Euro - Ohne Dzeko gegen Werder

Bald alles klar mit Stürmer Nilmar?

Der Brasilianer Nilmar

Bald in der Bundesliga am Ball? Nilmar, hier im Trikot von Porto Alegre. imago

Der VfL hat sich offenbar festgelegt: Der Brasilianer Nilmar (25), der schon seit geraumer Zeit auf der Liste steht, soll es sein! Wolfsburg hat nach kicker-Informationen bereits ein Angebot in Höhe von 13,5 Millionen Euro abgegeben, eine Entscheidung soll bevorstehen. Allerdings bietet auch noch der FC Villarreal, in der abgelaufenen Saison Tabellenfünfter in der Primera Division, um die Dienste des Angreifers mit, hat bereits zwei Angebote vorgelegt, die abgelehnt wurden. Nilmar soll momentan noch zu einem Wechsel nach Spanien tendieren.

Das zeigt: Der Transfer des Südamerikaners ist kein Kinderspiel, ein Scheitern für den VfL jederzeit möglich. Das Hauptproblem: Die Transferrechte für Nilmar liegen zu 70 Prozent bei dessen Klub Internacional Porto Alegre, die restlichen 30 Prozent gehören der Sonda Investment Group. Dessen Boss, der schwerreiche Delcir Sonda, soll bei diesem Geschäft der entscheidende Mann sein. Die VfL-Verhandlungen seien, so heißt es, bislang hauptsächlich mit dem Verein gelaufen. Ein kompliziertes Unterfangen.

Einmal Europa und zurück

Und, sollte der Kauf des Wunschstürmers klappen, ein Transfer nicht ganz ohne Risiko: Nilmar, der in der vergangenen Woche seinen 25. Geburtstag feierte, hat bereits ein erfolgsloses Gastspiel in Europa hinter sich. 2004 versuchte er es mit 20 Jahren bereits bei Olympique Lyon. Nach 32 Spielen (siebenmal in der Startelf) und zwei Toren war jedoch schon wieder Schluss, der Brasilianer konnte trotz seiner vier Tore in neun Champions-League-Spielen die Erwartungen nicht erfüllen, die Konkurrenz (Malouda, Govou, Wiltord) nicht verdrängen und kehrte in seine Heimat zurück.

Bei den Corinthians Sao Paulo war er dann vom Pech verfolgt, 2006 und 2007 riss bei ihm jeweils das Kreuzband. Doch Nilmar kämpfte sich zurück und blüht seit seiner Rückkehr 2007 zu seinem Heimatklub Internacional wieder auf. Mit 14 Toren in 27 Spielen wurde er 2008 Torschützenkönig, in dieser Saison hat er in fünf Partien bereits viermal getroffen. Und sich in die Nationalmannschaft zurückgespielt, für die er bereits 2003 debütierte, nachdem er mit der U 20 Brasiliens Weltmeister geworden war. Beim Confed-Cup in diesem Jahr gehörte er zum Kader der Mannschaft von Carlos Dunga, kam beim Turniersieger allerdings nur beim Vorrundenspiel gegen die USA (3:0) als Einwechselspieler zum Einsatz. Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Paraguay (2:1) erzielte der Offensivmann im Juni sein erstes Länderspieltor. "Nilmar ist technisch sehr stark, zudem sehr schnell", beschreibt kicker-Korrespondent Carlos Freitas die Vorzüge des Angreifers. Zudem kann er, wie von Armin Veh gewünscht, auf die Außenbahn ausweichen. "Er kann auf beiden Seiten spielen und würde sehr gut zu Dzeko und Grafite passen." Allerdings fehle es Nilmar - 1,80 Meter groß und rund 70 Kilogramm leicht - an Robustheit. "Das könnte in Deutschland ein Problem werden", glaubt Freitas. "Wenn er sich aber schnell an das Spiel in der Bundesliga gewöhnt, kann er es packen."

Supercup ohne Dzeko

Packen muss es der VfL am heutigen Montag definitiv noch ohne Nilmar, wenn es im Spiel um den VW-Supercup gegen Werder Bremen geht. "Endlich ein richtiger Test gegen eine Mannschaft auf Augenhöhe", freut sich Trainer Veh, dass die Spiele gegen unterklassige Gegner abgeschlossen sind. Fehlen wird beim VfL außer den noch nicht ganz fitten Diego Benaglio (25) und Makoto Hasebe (25) auch Topstürmer Edin Dzeko. Der ist nach seiner Sprunggelenksverletzung zwar wieder im Training, der Supercup kommt aber zu früh. "Ich bin zwar wieder fit, aber wir wollen kein Risiko eingehen", sagt Dzeko. An der Seite von Grafite dürfte der zuletzt so starke Alexander Esswein (19) seine Chance erhalten.

Thomas Hiete