Bundesliga

Verhaltenskodex kommt

Ergebnis des ersten "Runden Tisches"

Verhaltenskodex kommt

Herbert Fandel und Rudi Völler

Gemeinsam geht es besser: FIFA-Referee Herbert Fandel und Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. dpa

In dieser Saison häuften sich die Kritiken an den Schiedsrichtern, auch nahm die Schärfe der Diskussionen zu. Durch den "Runden Tisch", der am Montag erstmals in München tagte, sollen die Kontroversen wieder sachlicher und weniger emotional werden.

Die Verantwortlichen und Funktionäre der Klubs stimmten auch einem freiwilligen Verhaltenskodex im Umgang mit den Schiedsrichtern zu. Demnach sollen sich vor allem Funktionäre und Trainer um mehr Respekt den Spielleitern gegenüber bemühen. "Respektvoller Umgang ist das, was eingefordert worden ist - und daran wollen wir alle arbeiten", sagte Eintracht Frankfurts Vorstands-Vorsitzender Heribert Bruchhagen als einer der Vertreter der Bundesliga-Klubs. Erreicht werden soll dies zum Beispiel dadurch, dass nicht mehr unmittelbar nach Spielschluss die Schiedsrichterleistung kritisiert wird. "Nachdenken, emotional runterfahren - und dann äußern", empfahl FIFA-Referee Herbert Fandel.

Durch verschiedene Maßnahmen soll zudem das gegenseitige Verständnis gefördert werden. So werden die Bundesliga-Trainer auch in die Saisonvideo-Analyse der Schiedsrichter einbezogen werden. Die 18 Bundesliga-Trainer werden nach Saisonende vom DFB eine DVD mit den umstrittensten Schiedsrichter-Entscheidungen erhalten und diese bewerten, wie Lehrwart Eugen Strigel ankündigte: "Mal sehen, ob wir da auf einen gemeinsamen Nenner kommen." Beim nächsten Treffen unmittelbar nach Saisonende soll das Pokalspiel zwischen 1860 und Bayern München (0:1 n.V.) gemeinsam unter dem Gesichtspunkt der Schiedsrichterleistungen analysiert werden. Zudem sollen in Zukunft kurz vor den Partien beide verantwortlichen Manager ein Gespräch mit dem Schiedsrichtergespann führen. Künftig sollen auch besonders im Blickpunkt stehende Spieler an den Sitzungen teilnehmen.

Keine Kartenflut in der Bundesliga

Strigel nutzte die Gelegenheit, um dem weit verbreiteten Vorurteil entgegenzutreten, dass in der Bundesliga zu schnell Karten gezogen werden. Er präsentierte eine Statistik der laufenden Spielzeit, die das Gegenteil belege. Bislang habe es in der Bundesliga 19 Platzverweise gegeben, im Vorjahr seien es zum gleichen Zeitpunkt 26 gewesen. In Spanien seien es bislang aber bereits 83, in Italien 50.