Bundesliga

Veh nimmt Stürmer in Schutz

Stuttgart: Tomasson und Co. leiden unter Abschlussschwäche

Veh nimmt Stürmer in Schutz

In der stotternden VfB-Offensive gefordert: Neuzugang Alexander Farnerud und Jon Dahl Tomasson (re.).

In der stotternden VfB-Offensive gefordert: Neuzugang Alexander Farnerud und Jon Dahl Tomasson (re.). dpa

"Wir haben alles richtig gemacht - bis auf unsere Chancenverwertung", erklärt auch Trainer Armin Veh, für den "viel wichtiger" sei, "dass sich die Mannschaft überhaupt Chancen herausgespielt hat. Sie hat hinten gut gestanden und vorne gut kombiniert. Die Tore kommen automatisch. Davon bin ich überzeugt".

Der Sturm ist und bleibt (wie schon im Vorjahr) Stuttgarts größtes Sorgenkind. Es fehlt ein Knipser. Eine Qualität, die auch Stürmerstar Jon Dahl Tomasson zu oft abgeht. In Augsburg vergaben sowohl der Däne, der in einem 4-5-1-System hinter Cacau agierte, als auch der Brasilianer gute Chancen. Von einer Krise will der Nationalspieler dennoch nichts wissen. "Ich fühle mich gut", sagt Tomasson, dem "nur das nötige Glück" fehle.

In Schutz nimmt ihn und seine Angriffskollegen, von denen Nehrig, Gomez und Streller in Augsburg verletzt oder krank fehlten, auch Armin Veh: "Unsere Stürmer haben in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie wissen, wo das Tor steht." Die Zukunft wird zeigen, ob sie sich auch noch daran erinnern. Für den 45-Jährigen nur eine Frage von vielen. Vor allem muss sich Veh noch auf seine taktische Marschrichtung und deren personelle Besetzung festlegen.

Taktische Marschrichtung noch offen

Taktisch hängt vieles von Alexander Farnerud ab. Der Schwede, extra für die im Vorjahr vakante Spielmacherposition geholt, fehlte zuletzt wegen einer Operation (Überbein entfernt). "Er hat noch Rückstand", so Veh, der schon verkündet hat: "Wir haben ein 4-4-2 im Auge." Das würde - angesichts des Heimspiels gegen Nürnberg, das der VfB mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht defensiv ausgerichtet angehen wird - bedeuten: Der Schwede spielt hinter einer Doppelspitze, die sich aus Tomasson und, nach seiner starken Vorbereitung, Mario Gomez zusammensetzt.

Bierofka oder da Silva?

Fernando Meira, zuletzt im 4-5-1 neben Pardo vor der Abwehr im Dienst, würde in die Innenverteidigung zurückkehren. Für Markus Babbel, neben Matthieu Delpierre. Im Tor ist Timo Hildebrand gesetzt. Rechts verteidigt Ricardo Osorio, links hat Thomas Hitzlsperger momentan ganz knapp die Nase vor Ludovic Magnin. Die rechte Halbposition geht an Roberto Hilbert, links hat Veh die Wahl: Zwischen Daniel Bierofka, der nach seiner einjährigen Verletzungspause (nach Knöchelbruch, Knochenödem und mehreren Operationen) mit guten Leistungen den Anschluss geschafft hat, und Neuzugang Antonio da Silva, der aber zuletzt wegen eines Fersenödems pausieren musste.

Auch im zuletzt angewandten 4-5-1-System müsste sich Veh auf dieser Position zwischen den beiden Dribblern entscheiden. In der Innenverteidigung wäre dann wieder Babbel dabei, dem allerdings der starke von den Amateuren aufgerückte Serdar Tasci Konkurrenz macht. Fernando Meira stünde neben Pardo. Offen ist nur, wer in der Spitze und wer dahinter aufläuft. Farneruds Einsatz würde für Tomasson die angestammte Position im Sturm bringen. Ein Personal-Roulette, das Veh offen lässt: "Man muss immer sehen, wer wie fit ist und wen man zur Verfügung hat."

George Moissidis