Bundesliga

Veh lässt es krachen

Stuttgart: Die Zukunft beginnt jetzt

Veh lässt es krachen

Tenor seines Monologs: Stuttgarts Trainer schaut sich die Diskrepanz von selbst erhobenem Anspruch und selbst verschuldeter Tristesse nicht mehr länger an. Ein flammender Appell an die Ehre eines jeden einzelnen Spielers, die letzten drei Spiele nicht in kollektiver Urlaubsvorbereitung herzuschenken, folgte. Mit der Warnung, seinen Willen zu harten Einschnitten nicht zu unterschützen.

"Platz acht", den die Schwaben momentan in der Tabelle belegen, "kann nicht unser Ziel sein", sagt Veh, "angesichts des Etats und der Vorstellungen, die wir haben." Öffentlich will der VfB-Coach zwar nicht verraten, wie er vorgehen will. "Das muss ich mir noch genauer überlegen." Doch fest steht, dass bereits in den jetzt anstehenden drei Wochen bis zum Ende der - für die Stuttgarter nunmehr bedeutungslosen - Saison die Hebel für eine bessere Zukunft angesetzt werden. Und nicht erst in der Vorbereitungsphase zur Spielzeit 2006/07.

Vor allem im personellen Bereich wird der 45-Jährige jetzt schon Veränderungen durchsetzen. Spielern, die die gewünschte bzw. die von ihnen erwartete Leistung nicht abrufen, blüht künftig ohne Gnade die Zuschauerrolle. So wie Ludovic Magnin (27), den der Bannstrahl nach Wochen des sportlichen Qualitätsverfalls gegen Frankfurt traf. Dass ihn auf der linken Abwehrseite nicht etwa sein angestammter Konkurrent, Heiko Gerber (33), sondern Talent Andreas Beck (19) - ein gelernter Rechtsverteidiger! - ersetzte, unterstreicht, wie ernst es Veh mit seiner Drohung meint. Ein Fingerzeig für alle etablierten Kräfte im Kader.

Was der Coach für seine Maßnahmen braucht, sind allerdings Alternativen. Während Cacau, Carevic und Gerber schweren Zeiten entgegensehen und Magnin und Tiffert um ihren Status zittern müssen, könnte zwei VfB-Amateuren das Glück winken: Verteidiger (innen und außen) Serdar Tasci, der am heutigen Montag 19 wird, und Stürmer Bernd Nehrig (19). "Das überlege ich mir", so Veh, der des Weiteren mit Laufeinheiten und gezielter Zweikampfschulung verstärkt physische Rückstände ausgleichen will.