Bundesliga

Thom übernimmt für Stevens

Hertha: Ex-Profi ist Interimslösung bis zur Winterpause

Thom übernimmt für Stevens

Das neue Gespann: Andreas Thom (re.) und Manager Dieter Hoeneß.

Das neue Gespann: Andreas Thom (re.) und Manager Dieter Hoeneß. Kicker

Hertha BSC hat sich am Donnerstagmittag wie erwartet von Trainer Huub Stevens getrennt. Wie der Verein auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt bekanntgab, wird der Niederländer ab sofort von seiner Aufgabe entbunden.

"Ich will es kurz machen, Huub Stevens und Hertha BSC haben sich einvernehmlich geeinigt, die Zusammenarbeit zu beenden“, eröffnete Hertha-Manager Dieter Hoeneß. "Nach dem Pokal-Aus in Bremen gab es für uns keine andere Lösung. Ich wünsche Huub Stevens und auch seinem Assistenten Holger Gehrke alles Gute für die Zukunft."


Hoeneß: Seine fatale Bilanz


Als Interimslösung sitzt am Samstag in Dortmund bereits Ex-Profi Andreas Thom (Assistenztrainer der Amateure) auf der Bank. "Ich werde mich der Aufgabe logischerweise stellen und die Mannschaft in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause betreuen“, so der 38-jährige Ex-Profi, der zusammen mit Falko Götz bereits nach der Trennung von Jürgen Röber vor knapp zwei Jahren für die Mannschaft verantwortlich war. Enver Maric wird dem 212-fachen Bundesliga-Profi Thom (Hertha, Leverkusen) vorübergehend assistieren, da auch Gehrke von seinen Aufgaben entbunden wurde. Zum Trainingsauftakt nach der Winterpause will der Vorletzte der Bundesliga einen neuen Cheftrainer präsentieren.

Hertha hatte im Weserstadion ein erschreckendes Bild abgegeben. Das desaströse Pokal-Aus passt bestens in eine völlig verkorkste Hinrunde. Im UEFA-Cup das Aus in der 1. Runde gegen Groclin Grodzisk (ohne eigenes Tor in 180 Minuten), in der Liga mittlerweile auf Platz 17 durchgereicht. Etliche der nach Bremen mitgereisten Fans verließen schon früh das Stadion.

In einem letzten Akt der Verzweiflung hatte der Ex-Trainer Fredi Bobic für das Pokal-Spiel gestrichen. Diese Maßnahme, resümierte Hoeneß, sei sicher nicht aufgegangen. Der Verein will sich in naher Zukunft nicht nur über einen neuen Trainer Gedanken machen, sondern auch über eventuelle Neuverpflichtungen bis zum Ende der Transferperiode Ende Januar.

Der Abgang von Huub Stevens ist der 273. vorzeitige Trainerwechsel seit Bundesliga-Gründung 1963 und der fünfte Trainerwechsel dieser Saison. Vorher mussten in dieser Spielzeit Ewald Lienen bei Borussia Mönchengladbach, Kurt Jara beim Hamburger SV und Friedhlem Funkel beim 1. FC Köln vorzeitig gehen. Armin Veh hatte bei Hansa Rostock freiwillig das Handtuch geworfen.