Bundesliga

Armin Veh tritt zurück

Rostock: Nach vier Niederlagen in Folge - Wechsel nach Augsburg?

Armin Veh tritt zurück

Scheidung: Armin Veh im Gespräch mit den Hansa-Funktionären Holz (re.) und Wimmer.

Scheidung: Armin Veh im Gespräch mit den Hansa-Funktionären Holz (re.) und Wimmer. Kicker

Dies gab der 42-jährige Fußball-Lehrer auf einer Pressekonferenz am Montagnachmittag bekannt. Er dürfte damit einer Entlassung zuvorgekommen sein, obwohl Klubchef Manfred Wimmer auch nach dem 0:3 in Leverkusen "keinen Anlass für eine Personaldebatte" gesehen hatte. Das in zwei Wochen anstehende Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg bezeichnete zumindest Aufsichtsratchef Horst Klinkmann öffentlich als "Ende der Schonfrist".

"Das ist sicherlich keine normale Entscheidung, denn es geht ja auch um viel Geld. Aber irgendwann gehen einem die Argumente aus. Die Mannschaft ist nicht in einer aussichtslosen Situation, aber ich wollte eine anständige Trennung", kommentierte Veh seinen Entschluss. Der Verein zeigte sich überrascht. Klubchef Wimmer: "Wir akzeptieren die Entscheidung. Aber an der Arbeitsweise von Armin Veh gab es nichts auszusetzen. Wir werden jetzt eine Alternative suchen."

Ein Nachfolger ist also noch nicht bekannt. Co-Trainer Juri Schlünz wird vorerst wieder einmal die sportliche Leitung der Mannschaft übernehmen, die zuletzt durch vier Niederlagen in Folge auf Rang 14 der Bundesliga abgestürzt war. Der ebenfalls 42-Jährige war bereits in der Übergangsphase Zachhuber - Funkel sowie Funkel - Veh in fünf Bundesligapartien für die Mannschaft verantwortlich (drei Siege, ein Remis, eine Niederlage).

Der Vertrag des früheren Bundesliga-Profis (1980-85 65 Bundesligaspiele für Borussia Mönchengladbach), ursprünglich bis 2005 datiert, wurde vorzeitig aufgelöst. Am 3. Januar 2002 hatte er den SSV Reutlingen verlassen und seinen Dienst in Rostock angetreten. Seitdem stand er in 58 Spielen für die Ostseestädter an der Seitenlinie (16 Siege, 13 Unentschieden, 29 Niederlagen).

Zugleich wurden Gerüchte laut, dass Veh bereits mit dem Regionalligisten FC Augsburg in Kontakt stehe, dessen Trainer Ernst Middendorp vor Kurzem entlassen wurde. Vehs Familie lebt noch in Augsburg, er selbst trainierte den schwäbischen Traditionsklub zwischen 1990 und 1995. Der FCA strebt einen Aufstieg in die Zweite Liga an. Armin Veh gelang dies bereits 1997 mit der SpVgg Greuther Fürth und drei Jahre später mit Reutlingen.

Der Zurückgetretene ist nach Ewald Lienen (Borussia Mönchengladbach) der zweite Trainer der laufenden Saison und der 270. der Bundesliga-Geschichte, dessen Arbeitsverhältnis vorzeitig endete.

Ab sofort läuft die Suche nach einem Nachfolger für Veh auf Hochtouren. Da die Trennung jedoch sehr überraschend verlief, stehen die Rostocker Verantwortlichen erst am Anfang ihrer Recherchen. Insofern dürfte in den nächsten Tagen in dieser Hinsicht nicht viel passieren.

Hansa Rostock wollte am Montag den Spekulationen über einen Nachfolger - die Namen Meyer, Pagelsdorf und Lienen kursieren rund um das Ostseestadion - keine Nahrung geben. Ewald Lienen und Frank Pagelsdorf, zurzeit beim VfL Osnabrück unter Vertrag, hatten in Rostock bereits erfolgreich Arbeit geleistet.