Sie lassen sich Zeit mit dem Einkaufen von neuen Spielern. "Daran hat sich nichts geändert", sagt Freiburgs Manager Andreas Bornemann, "wir haben keine Eile, werden den Kader nicht jetzt schon komplett auffüllen."
Einen zweiten Neuzugang nach Stürmer Dennis Kruppke (23, Lübeck) gibt's dennoch schon jetzt: Ellery Cairo kommt ablösefrei vom niederländischen Erstliga-Zwölften Twente Enschede. "Ein junger, talentierter Spieler, den wir bereits seit zwei Jahren beobachten", sagt SC-Coach Volker Finke. Cairos Vita liest sich so: Am 3. August 1978 wurde er in Rotterdam geboren, bei Feyenoord begann 1994/95 seine Profilaufbahn. Drei Jahre lang schaffte er den Durchbruch nicht, kam nur auf einen Einsatz - und ging gefrustet zum Zweitligisten Excelsior Rotterdam. Dass er was draufhat, bewies er dort: 13 Tore wurden's in 53 Spielen. Feyenoord erkannte dies, holte sein Eigengewächs 1999 zurück, und tatsächlich spielte Cairo jetzt öfter. Mit dem Stammplatz wurde es aber wieder nichts, und so ging der Angreifer im Jahr 2000 zum FC Twente.
Insgesamt hat Cairo (nur 1,70 m groß, 70 kg schwer) 115 Mal in der Ehrendivision gespielt, 17 Tore erzielt. kicker-Korrespondent und Holland-Experte Jan Leerkes beschreibt ihn so: "Er ist ein schneller, technisch versierter Außenstürmer, der am liebsten über den rechten Flügel kommt, aber auch hängende Spitze spielen kann. Freiburgs Spielstärke passt zu ihm - er könnte eine Überraschung in der Bundesliga werden." Beim SC erhält Cairo einen Vertrag bis 2005.
Rechter Flügel, da war doch was? Richtig, Sascha Riether. Das Freiburger Talent, das in seiner ersten Profisaison prompt Stammspieler wurde, fühlt sich in der Mittelfeld-Zentrale am wohlsten. Genau dort könnte der 20-Jährige jetzt die Nachfolge von Levan Kobiaschwili (Schalke) antreten. Auf der rechten Außenbahn, Riethers bisherigem Arbeitsplatz, hat Volker Finke schließlich noch Tobias Willi. Und neuerdings auch Ellery Cairo. Gut möglich, dass der Riethers Weg auf dessen Wunschposition frei macht.
Bernd Salamon